So ist das Leben!

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westeraccum Avatar

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Auch wenn dieses Buch nicht unbedingt das beste von Bernhard Schlink ist, so hat es mir doch gut gefallen.
Olga, die Hauptperson der Geschichte, wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und schafft es doch allen Widrigkeiten zum Trotz Lehrerin zu werden. Sie liebt Herbert, einen Jungen aus gutem Haus, dessen Familie sich vehement gegen die Verbindung stellt. Und auch Herbert bekennt sich nicht öffentlich zu Olga. Viel lieber geht er auf Abenteuerfahrten, nach Deutsch-Südwest, nach Karelien und schließlich in die Arktis, vor dort kehrt er nicht zurück.
Das Buch gliedert sich in drei Teile: einmal die Geschichte Olgas, dann ihre Freundschaft mit dem jungen Ferdinand, der viel über die Frau erfährt und zuletzt die Briefe, die Olga Herbert nach Tromso geschrieben hat und die einige Dinge erklären, die vorher rätselhaft geblieben sind.
Das ist eine sehr geschickte Einteilung, denn sie macht das Buch lebendig und zum Schluss wird es auch noch ziemlich spannend. Besonders gut hat mir die Schilderung eines typischen Frauenlebens im 20. Jahrhundert gefallen. Olga erlebt viele Höhen und Tiefen, dich mit unglaublicher Langmut nimmt sie ihr Schicksal an, wie es viele Frauen während der beiden Weltkriege und danach getan haben.
Schlink schreibt routiniert und sprachgewaltig, doch hat das Buch einige Längen.
Trotzdem fand ich es angenehm zu lesen.