Verpackungsinhalt: Eine Liebesgeschichte samt geografisch historischer Zeitreise

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amadea Avatar

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Olga, die Titelheldin des Buches, wächst in Breslau auf. Als ihre Eltern an Fleckfieber sterben, entschließt sich die Mutter ihres Vaters, die Enkelin nach Pommern zu holen. Die neue Umgebung, ein kleines Dorf im Nirgendwo, ist ihr fremd. Sie sehnt sich nach anderen, die ebenfalls nicht dazugehören. Bis sie einen findet. Herbert, den Sohn des reichsten Manns im Dorf.

Im ersten Abschnitt des Buches wird erzählt, wie über die Jahre aus Freundschaft Liebe wird. Eine Liebe, die so gar nicht ins Konzept des Gutsherrn passt. Wie sie von Herberts Schwester torpediert wird. Wie sich die bodenständige Olga mit Ehrgeiz und Fleiß nach oben kämpft, ihr Ziel erreicht und Lehrerin wird. Herbert hingegen zieht in den Krieg, ist später dauernd auf Reisen. Von seiner letzten in die Arktis kehrt er nicht mehr zurück…

Als Leser taucht man ein in die bescheidene Welt von Olga, die lange in Tilsit, später wieder in der Heimat ihrer Kindheit lebt, bis der Krieg im Februar 1945 auch Schlesien erreicht. Olga flüchtet und landet nun in Heidelberg.

Teil 2 dreht sich um Olgas nächsten Lebensabschnitt, erzählt von Ferdinand, in dessen Elternhaus sich Olga durch Näharbeiten ein Zubrot verdient. Der sie von klein auf kennt und sich rührend um sie kümmert. Mehr und mehr über ihr Leben, ihre Gedanken, Ansichten und natürlich ihren Herbert erfährt. Nach und nach wird er zu einem Gefährten ihres Lebens…

In Teil 3 finden sich Olgas Briefe an Herbert, die ihn nie erreicht haben. Sie erstrecken sich über Jahrzehnte, beginnen 1913 und enden 1971…

Auf der vorletzten Buchseite heißt es: Die Melodie von Olgas Leben war ihre Liebe zu Herbert und ihr Widerstand gegen ihn, als Erfüllung und Enttäuschung.

Ich wurde von diesem Buch nicht enttäuscht. Ich habe es mit Genuss verschlungen. Und wenn ich zu guter Letzt gefragt werden würde, ob ich es weiterempfehle: Ja, das tue ich, das habe ich auch schon und das mit ehrlicher Verneigung vor einem Autor, den ich einfach mag.