LISA ECKHART: gnadenlos + wahr

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Lisa Eckhart schreibt wie sie spricht - zumindest auf der Bühne. Allen, die ihr Programm als Kabarettistin nicht kennen, ist also zu empfehlen einen Blick hineinzuwerfen, bevor man sich in dieses Buch stürzt.

Der Stil ist eigen. Ich persönlich finde ihn großartig, aber er ist eben speziell.

Die Dialoge sind zum Teil in österreichischer Mundart verfasst (aus deutscher Sicht sehr witzig), ihre Sätze oft verschachtelt und konstruiert (ich liebe es!); hin und wieder unterbricht sie die Erzählung und spricht den Leser direkt an (ich habe stellenweise so gelacht) und ja, manchmal muss man sich gedulden, um zu verstehen, worauf sie mit dieser einen Anekdote hinaus will (jedes Mal war es das Warten wert).

Ich empfand OMAMA als großartiges Leseerlebnis. Lisa Eckhart geht hier so oft so tief rein, dass man nichts böses ahnt und kurz darauf der Wahrheit ins Gesicht schaut. (Wie sie auf Seite 100 die Eifersucht zwischen Männern und Frauen in ihre Einzelteile zerlegt ist so zynisch und so hart und leider... so wahr.)