Wortakrobatisch, sehr bissig, leider sehr eigen und dadurch auch schwierig.

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tim-othy Avatar

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Lisa Eckhart zeigt in ihrem Debütroman sehr wortakrobatisch, dass sie als Kabarettistin nicht nur die darstellende Kunst, sondern mit ihrem Werk "Omama" auch die schreibende Kunst beherrscht.
Wie nicht anders von einer Kabarettistin zu erwarten obliegt dem ganzen Werk ein offensichtlich satirischer Grundton. Dies stellt sie zugleich im Prolog offenkundig dar und versucht damit den Leser auf die kommenden Passagen vorzubereiten.

Inhaltlich geht es um Oma Helga, die im Trubel der Nachkriegsgeschichte versucht durch das Leben zu kommen. Angefangen mit dem Zwists mit ihrer schönen Schwester Inge zur Besatzungszeit bis hin zur stolzen Oma viele Jahre später, die versucht die Vorherrschaft über ihre Enkelin zu gewinnen.

Die Erzählung beinhaltet zahlreiche Exkurse, so dass es für mich als Leser extrem schwierig war einem roten Faden zu folgen, wenn es diesen überhaupt gibt. Zuweilen vermag ich anzunehmen, dass viele Stellen sehr geschwollen und extra umständlich geschrieben wurden. Dadurch wird für mich als Leser ein flüssiger Lesefluss, wahrscheinlich teilweise gewollt, zunichte gemacht. An einigen Stellen muss ich eingestehen, kannte ich die Bedeutung von speziellen Wörtern in diesem Zusammenhang nicht bzw. musste diese für ein besseres Verständnis nachschlagen. Wen das nicht stört, kann bei diesem Buch getrost zugreifen. Ich musste mich allerdings die letzten 150 Seiten mehr durchquälen. Es sei aber an dieser Stelle bemerkt, dass ich vielleicht andere Vorstellungen von einer für mich einfacheren Geschichte zum Nachverfolgen a priori angenommen hatte.