Ein Leitfaden für alle betroffenen Omis

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Dieses Buch füllt auf ganz liebevolle Weise eine Marktlücke. Mit der Zunahme des Veganismus in unserer Gesellschaft gibt es viele Geschichten wie die, welche die Autorin von ihrem Weg in diese Ernährungsform zu berichten weiß. Die Vielfalt tierproduktfreier Rezepte insbesondere außerhalb der in Deutschland landläufigen und traditionellen Hausmannskost ist groß. Aber wie steht es nur mit Omas alten, gut bürgerlichen Rezepten? Gerade für traditionelle Kost funktioniert das Finden veganer Alternativen in erster Linie, indem tierische Produkte durch pflanzliche ersetzt werden: Hack durch veganes Hack, Ei gegen Eiersatz, Butter gegen Margarine und Milch gegen pflanzliche Milchalternativen. Und dieses Prinzip, verständlich für traditionsbewusste Köch*innen, sinnbildlich die Omis, praktiziert auch dieses Rezeptbuch. Darüber hinaus entsprechen die vorgestellten Rezepte für gefüllte Paprikaschoten, Kohlrouladen oder Kuchen dem Standard und sind nicht in besonderer Weise der Gourmetküche angehoben worden; eben einfach bodenständig, wie bei Omi. Die Fülle der Rezeptideen reicht über alle Kategorien wie Suppen, Hauptgerichte und Backwaren, inklusive der Weihnachtsbäckerei.
Das Buch schafft es nicht, für vegane Lebensweise zu überzeugen. Aber es schafft, sie zu erklären und traditionelle Küche umzuschreiben. Dabei bleibt das warme Gefühl, dass dieses Buch in der Tat für die und mit der Omi geschrieben wurde, um eine Brücke zu bauen nach der womöglich verunsichernden Ankündigung „Omi, ich bin jetzt vegan“.
Ein tolles Buch, wirklich für Omis, die ihren Enkelinnen und Enkeln etwas Leckeres aus der Kindheit kochen möchten und dafür eine erste Anleitung brauchen. Für mich als eingeFLEISCHte Veganerin war allerdings wenig Neues dabei.