Sympathische Charaktere und Wohlfühlatmosphäre laden zum Weiterlesen ein

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hapedah Avatar

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Das Cover finde ich interessant, es hat meinen Blick sofort auf sich gezogen. Für mich versprüht es Vintage-Charme und hebt sich dadurch deutlich aus der Masse heraus. Obwohl der Fotograf und das Model in den Vordergrund gerückt sind, finde ich, dass das Haus mit der roten Fassade der eigentliche Blickfang ist. Die bewaldeten Hügel im Hintergrund und das himmelblaue Meer hinter dem Fotografen lassen bereits beim Betrachten des Bildes an Italien denken und verbreiten Urlaubsstimmung. Dass sich dieses Gemälde auf dem Buchschnitt fort setzt ist in meinen Augen das Tüpfelchen auf dem i, das den Gesamteindruck perfektioniert.
Auch die Leseprobe hat mich schnell in ihren Bann gezogen, Emerson mit ihrer Liebe zu Büchern war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr ist vermutlich selbst gar nicht bewusst, wie einsam ihr Leben gerade ist, für Josh scheint sie eher ein Statussymbol zu sein, als ein Mensch, dem er Zuneigung entgegenbringt. Sowohl seine "romantische" Geste seinerzeit mit dem Kauf des weißen Sofas, als auch seine Lügen bezüglich der Bücher in seinem Regal zeigen, dass es ihm offensichtlich reichlich egal ist, was Emerson tatsächlich bewegt, solange der Status Quo nach außen stimmt. Die Trennung ist in meinen Augen der einzig richtige Schritt, zumal sie sich derartig nach der Vergangenheit mit Theo zurück sehnt.
Theo habe ich ebenfalls sofort gemocht, er scheint trotz seines beruflichen Talents recht bodenständig zu sein. Dass er es genießt, regelmäßig Zeit mit seiner Familie zu verbringen, anstatt der verpassten Chance auf die glamouröse Karriere hinterher zu trauern, hat mich sehr für ihn eingenommen. Ich bin neugierig, was in bzw. nach der Highschool zwischen ihm und Emerson vorgefallen ist, bis jetzt habe ich den Eindruck, die Beiden haben ziemlich abweichende Erinnerungen an die damalige Trennung.
Dass es dann im dritten Kapitel einen Rückblick auf ihr Kennenlernen gab, hat mir gefallen, Emerson war erstaunlich unsicher, wenn ich bedenke, welche Karriere sie nur wenige Jahre später angefangen hat. Doch Theo hat zu dem Zeitpunkt bereits das Besondere in ihr wahr genommen und sie angesprochen, obwohl sie weniger aufgestylt war, als es an dieser Schule offenbar üblich ist. Der Anfang ihrer Geschichte hat mir beim Lesen Wohlfühlatmosphäre vermittelt und ich hätte gern auf der Stelle weiter gelesen. Deshalb würde ich mich riesig über einen Buchgewinn freuen.