Emotionaler Einstieg und ein sehr einnehmender, angenehmer Schreibstil!

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chrissey22 Avatar

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Gerade der Anfang des Buches hat mich wirklich überrascht.
Mailin scheint mir wirklich ein besonderes Mädchen zu sein und wie sie ihr besonderes Band zu ihrer Schwester beschreibt, hat mich wirklich sehr berührt. Ich konnte diese Enge in der Brust förmlich selbst spüren und die Angst, die sie um ihre Schwester hat. Dass sie nun schon so lange im Koma liegt und alle um Mailin herum die Hoffnung auf ihre Genesung aufgegeben haben, muss für das Mädchen wirklich hart sein. Dass sie dem Mädchen aus "Alice im Wunderland" vorliest hat mich sofort aufhorchen lassen,- denn mit Alice im Wunderland verbinde ich selbst unfassbar viel. Da war Mailin mir sofort sympathisch. Eine Buchfigur die Alice liebt - die muss ich automatisch mögen.
Auch, dass Mailin sich mit der Pflegerin angelegt hat fand ich mutig und richtig. Der Spruch, den diese Frau in Anwesenheit von Mailins Schwester von sich gelassen hat, geht gar nicht. Ich wäre auch zutiefst verletzt gewesen. Natürlich verstehe ich auch ihre Mutter - sie macht sich Sorgen um ihre Familie und um die finanzielle Absicherung. Leider ist gute Pflege wirklich teuer und wenn dann auch noch das Zwischenmenschliche stimmen soll, wird das ganze beinahe unbezahlbar. Aber ich teile die Meinung von Mailins Trainerin Lucinda.
"Wenn man den Mund erst aufmacht, sobald man zu platzten droht, passiert es schnell, dass man an der Fairness vorbeistürmt." (S.19)
Aber gar nichts zu sagen - ist eben auch meiner Meinung nach keine Option.
Dass Mailin dann so plötzlich nach ihrem Training das Gefühl hat sich aufzulösen hat mich total überrascht! Im einen Moment wirkt alles so alltäglich und normal und im nächsten Moment ist alles so geheimnisvoll und spannend. Dann wacht Mailin auf und ihren ersten Gedanken mit den K.O. Tropfen fand ich absolut plausibel. Vermutlich hätte ich genauso reagiert. Sie bemerkt ja dann auch relativ schnell, dass sie nicht mehr in ihrer Heimat ist und ich finde diese aufkommende Panik hat die Autorin auch wirklich super vermittelt. Ein bisschen stieg auch in mir die Panik auf, als ich das so las. Die Beschreibungen der Flora und Fauna an diesem wundersamen Ort fand ich ebenfalls sehr bildhaft. Es hat einfach total Spaß gemacht in diese fremde Welt einzutauchen und auch die wundersamen Tiere fand ich echt ulkig. Gänsehaut hatte ich gegen Ende dann als Mailin auf den "Tod" trifft. Diese Begegnung war irgendwie gruselig, aber auch unfassbar spannend.
Allgemein bin ich baff, dass man nach diesen ersten knapp 50 Seiten schon so gefangen ist von der Handlung. Alles ging schlag auf schlag ohne viel drumherum und das hat mir wirklich gut gefallen!