Es hätte so gut werden können!

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jazebel Avatar

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Ach schade! Was habe ich mich auf diese Geschichte gefreut!

Die Leseprobe war so cool! Mailin ist Teenagerin und lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Irland, ihre ältere Schwester Vicky liegt seit fast 7 Jahren im Wachkoma.

Mailin ist temperamentvoll und Willensstärke, definitiv keine verhuschte graue Maus, wie man sie leider so oft in YA- Fantasy- Büchern als Heldin findet. Die Anfangsszene, in der sie mit ihrer Mutter streitet, weil Vickys Pflegerin ihren Schützling quasi als lebende Leiche bezeichnet und Mailin sie deswegen zurechtgewiesen hat, fand ich beeindruckend und ergreifend.

Aber alles ändert sich als Mailin wie aus dem Nichts in eine fremde Welt gesogen wird.

Das Worldbuilding dieser fremden Welt, Lyaskye, ist genial. Viel Gefahr, 0bertritte in unsere Welt sind möglich und ein ominöser Anbetungskult um dieses Land, dass dich Mädchen aus unserer Welt holt, sie zu Königinnen macht um sie dann innerhalb weniger Jahre umzubringen. Klingt toll!

Nur leider, leider, leider haben mir drei Dinge sehr die Freude an dieser Story verdorben.

Zum Einen ist der Fantasyplot, mal wieder, nur die Kulisse für eine YA- Lovestory, und mal wieder funktioniert es so reißbrettartig: sie mögen sich nicht, sie fühlen das Kribbeln, ihr könnt es euch denken wie es weitergeht. Das nervt!

Zum zweiten die Charaktere: die Autorin konzentriert sich völlig auf ihr Traumpaar, alle anderen Charaktere bleiben blass und unklar, ihre Motive werden nicht ausgelotet.

Und die Kirsche auf dem Negativ-Sahnehäubchen ist die Hörbuch-Sprecherin Katja Sallay. Sie war mir schon bei 'Clans of London' negativ aufgefallen, hier legt sie nochmal im negativen Sinne einen drauf! Als Erzählerin ist sie wirklich in Ordnung, aber sie kann einfach keine Charaktere sprechen, es wirkt immer übertrieben. Unsere Hauptfigur Mailin klingt wie eine Drama Queen, was die Handlung aber gar nicht hergibt, ihr Schwarm klingt nasal-arrogant-bekifft, was ihn dümmlich wirken lässt (ich glaube Katha Sallay kann einfach nicht gut Männerstimmen sprechen, der männliche Hauptcharakter in Clans of London klang absolut genau so), andere weibliche Charaktere sind ebenso übertrieben gesprochen (die Königin klingt wie ein dummes Piepsmäuschen). Es war echt nicht zum Aushalten.

Schade, ich hatte mich so auf diese Geschichte gefreut! Aber das war nix, ich werde die Serie nicht weiterverfolgen.