Abgedreht und ansteckend fröhlich

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lunamonique Avatar

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„Onkel Stand und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer“ ist das erste Kinderbuch von Autorin A. L. Kennedy. Geschrieben hat sie es für ihre Patenkinder, die Zwillinge Honor und Xavier von Schauspielerin Tilda Swinton.

Ein Fremder mit Notizbuch taucht auf der Farm von Onkel Stan in Schottland auf. Das blaue Nasenfell von Bert Lama fällt ihm ins Auge. Eine Ungewöhnlichkeit, die es sofort aufzuschreiben gilt. Was hat es mit dem Fremden auf sich, der Tiere wie Menschen verängstigt? Onkel Stan ist so beschäftigt, dass er erst spät merkt, was auf seiner Farm und im Dorf Pandrumdroochit los ist.

Viel Humor haben die kurzen Einstiegstexte der Kapitel, persönliche Ansprachen, die auf die jeweiligen Abenteuer vorbereiten. Die Illustrationen von Gemma Correll unterstreichen den Witz, beleben die Geschichte und haben zusätzlichen Unterhaltungswert. Ein Farmer, der mit einem Dachs befreundet ist, sind die Hauptfiguren. Onkel Stan ist die Fröhlichkeit in Person und steckt andere mit seiner guten Laune an. Er liebt es, wie ein Kind auf Bäume zu klettern, Unsinn zu fabrizieren und sich ungewöhnlich zu verhalten. Gerade, dass er an allem so viel Spaß hat, macht ihn aus. Die Begegnungen mit ihm sind immer lustig. Seine Tiere, allen voran Dan Dachs, lieben ihn dafür. Das Auftauchen von Dr. P´Krall bringt alles durcheinander, denn er hasst Glück und gute Laune und will die Ungewöhnlichkeit aus den Menschen pressen. Ist Onkel Stan ein Fall für den Doktor? Dan und auch ein paar Dorfbewohner kommen ins Grübeln. Das Thema „Gut und Böse“ wird auf ungewöhnliche Weise in eine schräge Geschichte verpackt. Dr. P`Krall neigt dazu, seine fiese Meinung und hinterhältigen Absichten auszuplaudern. Trotzdem fallen Menschen auf ihn rein. Niemand jagt ihn aus dem Dorf. Sie lassen ihn gewähren, Argwohn und Misstrauen streuen. So kann Dr. P`Krall ungestraft Unheil anrichten. Eigentlich müsste mit dem angeblichen Doktor eine beklemmende und düstere Atmosphäre aufkommen. Die Farmtiere mit ihren Eigenarten und zwei ungewöhnliche Besucher verhindern das. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt. Der humorlose Feind wird auf die Schippe genommen. Wer kann den grässlichen Doktor stoppen? Herrlich überdreht geht es auf 272 Seiten zu. Zum Schluss kommt sogar Spannung auf. Showdown und Ende sind originell und passend kurios wie die ganze Geschichte.

Das Gute Laune-Cover setzt die beiden Hauptfiguren kreativ in Szene. Die blaue Hintergrundfarbe lässt den Titel hervortreten. Kleine Details deuten auf den lustigen Inhalt hin. „Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer“ bringt mit ansteckender, ungebremster Fröhlichkeit jung wie alt zum Schmunzeln. Unmöglich, nach diesem Buch keine gute Laune zu haben. Nicht nur für Kinder ab 9 Jahren ein tolles Lesevergnügen.