Ist hier ein Fetischist am Werk?

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maxibiene Avatar

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Ausgerechnet an ihrem ersten Arbeitstag verschläft Lena. Dabei hat sich die junge Profilerin ihren Einstieg ganz anders vorgestellt. Hätte ihr neuer Chef am Abend zuvor nicht vor ihrem Schlafzimmerfenster gestanden, dann hätte Lena ihn nicht mit dem Spaten verletzt. Hätte sie dann nicht so viel getrunken, dann wäre sie auch zur morgendlichen Sitzung pünktlich erschienen. Und nun fehlen ihr die ersten Informationen zum neuen Leichenfund. Doch Lenas Befürchtungen, dass die 20 jährige Yvonne auf das Konto des Serienkillers geht, der schon mehr als 12 Frauen bestialisch getötet und verstümmelt hat, stehen außer Frage. Lenas Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit ein erstes Täterprofil zu erstellen, wird von der Nachricht, eine weitere Frau mit abgetrennten Händen gefunden zu haben, getrübt. Das Unwahrscheinliche daran ist aber, dass die Frau noch lebt.

Hanna Winter, die sich nun endlich an eine Serienfigur heran gewagt hat, beginnt ihren Plot relativ gemächlich. Mit der Spritzigkeit, die ich aus ihren Vorgängerbüchern kenne, hält sie sich zumindest, was die ersten Seiten betrifft, noch stark zurück. Da in ihr aber genügend Potential steckt, hoffe ich, dass die Story noch an Spannung zunimmt. Ihre Protagonisten wirken zu Beginn der Handlung etwas aufgesetzt, sind aber sowohl bildlich als auch charakterlich sehr gut dargestellt.
Die Autorin bedient sich einer einfachen und verständlichen Sprache und kommt ohne Unschweife zum Kern der Sache. Mit ihrer Gliederung des Buches in kleine, übersichtliche Kapitel trifft sie bei mir genau ins Schwarze.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass, genau wie ihre beiden Vorgängerbücher, auch der „Opfertod“ ein spannendes Leseabenteuer wird. Und damit sich die beiden Bücher von Hanna Winter bei mir nicht so einsam fühlen, freuen sich diese schon auf weitere Gesellschaft.