Kriminalpsychologin im Dienst

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mammutkeks Avatar

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Mit ihrem dritten Thriller knüpft Hanna Winter für mich an die beiden Vorgänger an - und zwar leider im negativen Sinn. Sie setzt auf die Klassiker des Psychothrillers: Kinder, Frauen und viel Brutalität, die aber nur am Rande und in Andeutungen ausgelebt wird. In "Stirb" ist Lena Peters die Hauptfigur, eine Kriminalpsychologin, die in das Team von Volker Drescher kommt, das einem Serienmörder auf der Spur ist, der wahllos Frauen entführt, ihnen Körperteile abschneidet und sie dann einfach verbluten lässt.

Doch eine Frau entkommt ihm - zwar nicht unversehrt, aber doch so, dass sie erste Hinweise geben kann. Allerdings stirbt auch diese Frau, so dass kein wirklicher Durchbruch erreicht wird.

Die Position von Lena im Team ist unklar. Es scheint sowohl vom Chef als auch von einzelnen Teammitgliedern gegen sie integriert zu werden. Und bereits nach wenigen Tagen sieht sie sich entlassen - kann aber von dem Fall nicht lassen, da sie denkt, dass nur sie den Täter fassen kann.

Also macht sich Lena auf die Suche - und wird natürlich fündig, wo ein ganzes Team aus Kriminalbeamten nichts finden konnte. Der berühmte Hacker von nebenan hilft genauso wie ein heruntergekommener Ex-Polizist.

Kurze Kapitel, Rückblenden, Einblicke in die vermeintliche Psyche des Täters - ganz klassische Mittel, um Spannung zu erzeugen und den Leser zu verwirren. Leider nicht auf einem Topniveau, sondern irgendwie im Mittelfeld - und ohne wirklichen Nachhall. Empathie für die Opfer gibt es gar keine - sie werden einfach nur dahingemeuchelt -, und auch die Personenzeichnungen finde ich nicht gelungen. Da die Lektüre schnell zu erledigen ist, wenigstens kein Verlust an Lebenszeit.