Opfertod

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phoenix84 Avatar

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Nachdem die LP und das ansprechende Cover  eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt hatten, habe ich mich gefreut, endlich das ersehnte Buch in der Hand zu halten.

Allerdings konnte der Thriller meinen Erwartungen nicht Stand halten. Nach dem etwas schrägen und amüsanten Einstieg flacht das Ganze doch etwas ab und kann in der meiner Meinung nach viel zu knapp ausgeführten Auflösung nicht überzeugen. Doch nun die Rezension im Detail:

Lena Peters, eine vom Schicksal gebeutelte Profilerin, wird von der Polizei zu einer Serie von Morden durch den " Stümmler " hinzu gezogen; der " Stümmler " bringt Frauen in seine Gewalt, welche er nach der für ihn  attraktiven Erscheinung ihrer jeweiligen Körperteile aussucht. Er betäubt die Frauen mit einem Mittel, welches sie zwar lähmt, aber ihr Schmerzempfinden nicht beeinflusst und amputiert ihnen dann verschiedenste Körperteile, die er für sein ganz persönliches Kunstwerk verwendet. Seltsamerweise ist man als Leser trotz der Grausamkeit der Taten nicht wirklich betroffen, die Handlung rund um den Täter  und seine bedauernswerten Opfer bleibt irgendwie blass und weit weg. Selbst nach der Auflösung ist einem das Motiv nicht wirklich klar.

Lena Peters bleibt auch offiziell nicht mit dem Fall betraut, sondern wird durch eine betriebsinterne Intrige abgezogen. Da jedoch ihre ehemalige beste Freundin vom " Stümmler " getötet wird, ermittelt sie auf eigene Faust weiter. Zu Seite steht ihr ein ehemaliger Polizist namens Wulf Belling, den sie zufällig kennenlernt und der selbst reichlich Probleme mit seiner pubertierenden, wahrscheinlich drogenabhängigen Tochter hat.

An Handlung mangelt es also keineswegs; es wird viel angesprochen, gerade was auch diverse Probleme der Ermittler angeht, wobei der Fall leider manchmal etwas aus den Augen gleitet. Die Charaktere der Ermittler sind ziemlich " menschlich" , nicht so hart und abgebrüht wie man es schonmal kennt, wobei die Fracht der Schicksalsschläge aber dann und wann zu überladen, zu klischeehaft daher kommt.

Zusammenfassend lässt sich sagen : Opfertod von Hanna Winter ist kein wirklich schlechter Roman, er liest sich zügig und trotz der vielen vielen kurzen Kapitel sehr flüssig. Langeweile kam nicht auf, aber man hatte zum Geschehen mitunter eine große Distanz und bleibt am Ende etwas ratlos zurück und mit dem Gefühl das alles schon einmal woanders gelesen zu haben- und zwar besser und fesselnder.