Nichts für müde Geister

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elkev Avatar

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Mir persönlich hätte statt des orangefarbenen Schirms eine Farbabbildung besagter Zitrusfrüchte besser gefallen. Die in den Hintergrund tretende Schwarz-Weiß-Fotografie lässt sich im Kontrast zu dem farbigen Element des Buchcovers ansonsten gut mit der hier vom Autor geschaffenen fiktiven Geschichte verbinden.
Es ist schnell zu spüren, wie gut der Autor es versteht die ihm bekannten Welten, wie Schauspiel und Theater, in die Erzählung einzuweben. Sein Schreibstil ist anspruchsvoll, zeitweilig zu viele Informationen in Schachtelsätzen verpackt, die dem Lesenden die gesamte Aufmerksamkeit abverlangen, siehe bereits der 2. Satz des Buches. Am Anfang einer Geschichte möchte ich abgeholt werden, nicht krampfhaft mitschwimmen müssen, um bildlich bei der Begebenheit der Schifffahrt der Hauptprotagonisten zu bleiben. Doch nach ein paar Seiten gelungener geistreicher Dialoge war für mich eine gewisse Atmosphäre spürbar: der lebens- und sinneshungrige Rossini, der in Neapel zum Beifall mit den berüchtigten Orangen vom Publikum bedacht wurde und ihm gegenüber der eher bedächtige Dostojewskij, der dies eher als Beleidigung denn als Lob aufgefasst hätte.