Ein sinnliches Portrait von Venedig

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1862: Dostojewskij ist nach seiner Haft zu einer Reise durch Europa aufgebrochen. Seine letzte Stadion: Venedig. Hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Gioachino Rossini. Die beiden so unterschiedlichen Männer fühlen eine Art Seelenverwandtschaft. Der Schriftsteller lässt sich, von dem väterlichen Rossini inspiriert, durch das feucht schwüle Venedig treiben und lernt sich selbst und die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.

In dem Roman von Michael Dangl begleitet man den großen russischen Schriftsteller durch die Lagunenstadt und sieht sie durch seine Augen. Man bangt mit ihm, weint mit ihm und will ihn warnen, wenn er sich scheinbar in sein Unglück stürzt.

Auf dieses Buch muss man sich einlasen und sich Zeit nehmen. Es ist keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Es sind immer wieder Zeilen in französischer und italienischer Sprache verfasst. Aber man muss die Sprachen nicht beherrschen, um den Inhalt zu verstehen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch und ausdrucksstark. Man kann das Venedig des 19. Jahrhunderts oft fühlen, schmecken und riechen.

Ein Buch das die Sinne anspricht, wenn man ihm die Zeit dazu gibt.