Eigenartig, still

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Tolles Cover, wunderschöner Bucheinband, Lesebändchen und ein vielversprechender Klappentext.
Ich habe mich gefreut auf eine Geschichte ähnlich wie Altaras Geschichten voller skurrriler Menschen mit abenteuerlichen Lebensgeschichten - doch da hat mich der Klappentext getäuscht.

Und darunter hat das Lesevergnügen gelitten. Das Buch hat sich mir erst spät als Abschied von Otto erschlossen.
Otto, der so viele Neuanfänge machen musste, sich immer wieder eine neue Heimat erschliessen musste, dass er am Ende ein Reihenhaus bezogen hat, das keine Geschichte hat, das noch nicht bewohnt war und dessen Wände er schonen konnte.
Dessen Töchter hin- und hergerissen sind zwischen seinen patriachischen Anwandlungen und seiner doch liebevollen-hilfloser Anteilnahme an dem Leben seiner Töchter. Den desolaten Familienverhältnissen und -feierlichkeiten, die wohl doch von vielen von uns ähnlich erlebt wurden.
Es ist ein doch recht hilflos anmutender Versuch der Tochter dem Vater eine Geschichte zu geben.
Mit einem anderen Klappentext wäre ich mit anderen Erwartungen an das Buch gegangen und wäre nicht dauernd auf der Suche nach dem schwarzen Humor gewesen.