Otto -verwirrende Familienerinnerungen

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gelinde Avatar

Von

Otto, von Dana von Suffrin

Cover:
Schlicht, doch die eingezeichneten Augen und die Gestaltung der „T“ machen es sehr „eindringlich“

Inhalt:
Eine Geschichte aus wirr zusammenhängenden Familienerinnerungen zusammengestellt.
Auslöser: das männliche jüdische Oberhaupt wird zum Pflegefall.

Meine Meinung:
Der Einstig in das Buch hat mir gut gefallen. Ich konnte einige Parallelen zu meiner Mutter (wurde auch Pflegefall) entdecken.

Doch dann wurde es für mich immer fragwürdiger!

Etwas planlos und unzusammenhängend, werden Familiengeschichte erzählt und aneinander gereiht.
Es gibt von allem Ansätze: witziger oder schwarzer Humor, Satire, historisches, gesellschaftskritisches, groteskes, Familiendramen, aber für mich keinen roten Faden.
Irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch.
Bei vielen Erzählungen war mir nicht klar, spricht jetzt Otto von seinem Vater der Timna! Dadurch waren die Grenzen zwischen den Generationen recht verwischt und mir nicht immer klar.

Vieles erscheint mir realistisch und möglich, aber vieles finde ich einfach zu oft grotesk und an den Haaren herbeigezogen!(?).
Mein Eindruck: was für eine verkorkste Familie!? Schreckliche Eltern, schreckliche Kinder! Wie sie gegenseitig über- und voneinander reden, einfach unmöglich.

Als dann so im letzten Drittel steht, dass sie Ratten in der Stadt retten, indem sie die Köderboxen ausleeren (oder die Sache mit den Motten) hätte ich das Buch am liebsten abgebrochen.

Und dann hört das Buch (für mich) einfach auf, ohne Abschluss, wie wenn da ein Rest fehlt.


Mein Fazit:
Hier kann ich ein Zitat (S.90) aus dem Buch nehmen;:
Er verlor beim Erzählen die Fährte, er begann bei der Villa in Kronstadt und endete in tausend Kleinigkeiten, die keine Geschichte ergaben.

2 Sterne