vergeudete Lesezeit

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petral. Avatar

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Otto, ein jüdischer pensionierter Ingenieur wird plötzlich zum Pflegefall und er erwartet von seinen erwachsenen Töchtern Timna und Babi, dass sie rund um die Uhr für ihn da sind. Und brave Töchter, die sie sind, stellen die beiden das auch keine Sekunde infrage, dass sie immer sofort zur Stelle sein müssen, wenn "Otto" ruft.
Sie organisieren eine Pflegerin aus Ungarn , die bei Otto einzieht und die fortan ebenfalls wie eine Leibeigene behandelt wird .
In "Otto" von Dana von Suffrin erzählt die Tochter Timna über die Situation jetzt, aber auch über die Vergangenheit der Familie. Ich fand weder die jetzige Situation , noch die Erzählungen aus der Vergangenheit, besonders interessant, muss ich leider zugeben. Mir kam dieses Buch einfach wie eine willkürliche Aneinanderreihung einzelner Erlebnisse der Familie, vor, die aber allesamt einfach nur belanglos waren. Keine der Personen, die in diesem Buch vorkommen, werden mir besonders im Gedächtnis bleiben, denn dafür sind sie alle viel zu blass geblieben.

Otto selbst lernt man natürlich gut kennen und er ist mir im Laufe der Geschichten immer unsympathischer geworden. Und die Töchter , da schüttelte ich beim Lesen einfach nur immer wieder den Kopf, weil ich es nicht fassen konnte, dass man sich so behandeln lässt, ohne auch nur ein einziges Mal dagegen zu protestieren. Aber wahrscheinlich ist das sogar normal so, wenn man von klein auf die Erfahrung macht, dass alles, was der Vater sagt, gemacht werden muss.
Aber die beiden nahmen es ja sogar einfach so hin, dass sie von ihrem Vater zu hören bekamen, sie wären dumm oder dass ihnen noch schlimmere Ausdrücke an den Kopf geknallt wurden. Von Dankbarkeit , dass die Töchter ihn nicht im Stich ließen, egal, wie gemein er oft zu ihnen war, keine Spur.

Außer, dass ich genervt war von Otto, von den Töchtern, von der Pflegerin, hat diese Geschichte leider keine weiteren Empfindungen in mir wecken können. Was eigentlich verwunderlich ist bei dem Thema, um das es ging, denn es ist ja doch eine sehr traurige Situation , wenn der Vater zum Pflegefall wird. Aber die Geschichten in diesem Buch haben mich einfach nicht berührt.