Spannende Grundidee, gut umgesetzt

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mausfrosch Avatar

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Seit Jahrhunderten befinden sich Evelyn und Arden in einem unendlich scheinenden Kreislauf der Wiedergeburt, der Liebe und des gewaltsamen Todes. Mal als Mädchen, mal als Junge wiedergeboren, scheinen sie dazu verdammt, stets vor dem 18. Geburtstag durch die Hand des anderen zu sterben.

In ihrem aktuellen Leben hat Evelyn, diesmal als junge Waliserin Branwen, jedoch noch mehr zu verlieren als ihr eigenes Leben – ihre jüngere Schwester ist auf die rettende Knochenmarksspende durch sie angewiesen und der Termin dafür wird für die Zeit nach dem verhängnisvollen Geburtstag angesetzt. Branwen versucht alles, um Arden diesmal ein Schnippchen zu schlagen...

Die Grundidee mit den beiden Liebenden, die immer wieder ein schlimmes Ende finden, ist sehr interessant und hier auch spannend umgesetzt. Wie Branwen/Evelyn will man unbedingt herausfinden, wie es zu dieser schicksalhaften Verbindung kam und natürlich vor allem, warum die jungen Leben jedes Mal auf so unschöne Weise beendet werden, aller Liebe zum Trotz.

Die Geschichte wechselt kapitelweise zwischen Abschnitten im modernen Wales und Einblicken in die früheren Leben der Protagonisten in verschiedensten historischen Epochen und Ländern, von Sibirien über die Südsee bis in arabische Gefilde.
Die Rückblicke tragen viel zur gelungenen Atmosphäre bei, zumal häppchenweise Details zur Beziehung der Hauptcharaktere enthüllt werden.

Darüber hinaus fand ich die Auflösung gelungen und auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Lediglich ein Anachronismus, der eventuell der Übersetzung geschuldet ist, hat mich als pingelige und historisch interessierte Pflanzenfreundin gestört – im mittelalterlichen England gab es definitiv keine Tomaten ;-)