Durchgehend interessant, doch für mich hätte es etwas spannender sein dürfen

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kimvi Avatar

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Niels Oxen ist ein hochdekorierter Ex-Soldat. Er ist traumatisiert und zieht sich gemeinsam mit seinem Hund in die Wälder Dänemarks zurück. Bei einem nächtlichen Streifzug fällt ihm auf, dass das nahegelegenen Schloss mit Videoüberwachung und Sicherheitspersonal streng gesichert ist. Das macht Oxen neugierig und so schleicht er sich an den Kameras vorbei und begibt sich auf das Grundstück. Dort macht er einen grausamen Fund. Oxen ahnt, dass es besser ist, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Doch es dauert nicht lange, bis Oxen in seinem Lager im Wald aufgespürt und zu einem polizeilichen Verhör abgeholt wird. Denn in der fraglichen Nacht wurde der Schlossbesitzer offenbar zu Tode gefoltert. Oxen steht plötzlich auf der Liste der Verdächtigen. Der Geheimdienst hat allerdings Interesse daran, dass Oxen Nachforschungen in dieser Sache anstellt und stellt ihm Margrethe Franck an die Seite. Die beiden ahnen nicht, in welches Wespennest sie bei ihren Ermittlungen stechen. Ein Katz- und Mausspiel, bei dem undurchschaubar ist, wer auf welcher Seite steht, beginnt.....

"Oxen - Das erste Opfer" ist der Auftaktband der Trilogie um den hochdekorierten und traumatisierten Ex-Soldaten Niels Oxen, der den Kampf gegen eine mächtige Geheimorganisation aufnimmt. Der Einstieg macht zwar neugierig auf den weiteren Verlauf, doch insgesamt gesehen, startet die Handlung eher gemächlich. Man verfolgt zwar interessiert das Geschehen, doch die erhoffte Spannung lässt leider etwas auf sich warten.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Orte und Personen lebhaft vorstellen, sodass man die Szenen beim Lesen sofort vor Augen hat. Der Hauptprotagonist wirkt sehr authentisch, sodass man schon bald gebannt seine Ermittlungen verfolgt. Dadurch, dass man nicht weiß, wem Oxen eigentlich vertrauen kann und was hinter allem steckt, gerät man, trotz der zunächst fehlenden Spannung, in den Sog der Handlung. Man verfolgt gebannt das Katz- und Mausspiel und muss, durch überraschende Wendungen, die eigenen Ermittlungsansätze oft über den Haufen werfen und neu ansetzen. Sehr interessant ist es auch, zu beobachten, wie aus Oxen und der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck langsam ein Team wird. Zum Ende hin, wird es richtig spannend, wobei der Abschluss selbst natürlich recht offen bleibt. Doch da es sich hier ja erst um den Auftaktband der Trilogie handelt, wird Oxen sicher noch einiges ans Tageslicht bringen können.

Ich habe mich beim Lesen dieses Buchs sehr gut unterhalten. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mir von einem Thriller schon etwas mehr Spannung erhofft hatte. Doch der Fall selbst, die authentischen Charaktere und die Ungewissheit, wer eigentlich auf welcher Seite steht, konnten mich dann doch in ihren Bann ziehen. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Bände und bin schon gespannt, welche Entdeckungen Oxen noch machen wird. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch vier von fünf möglichen Sternen. Das eine ziehe ich ab, da es für meinen Geschmack etwas zu wenig Spannung in diesem Thriller gab.