Lesenswerter erster Band einer Trilogie!

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Niels Oxen, hochdekorierter ehemaliger Elitesoldat, ist schwer traumatisiert aus seinen Einsätzen nach Dänemark zurückgekehrt. Dort bleibt er für sich, kann der Gemeinschaft mit anderen nichts mehr abgewinnen. Zu guter Letzt zieht er sogar mit seinem Hund in einen Wald, um dort ungestört zur Ruhe zu kommen. Doch bei einem seiner nächtlichen Rundgänge zu einem nahegelegenen Schloss entdeckt er einen Toten und gerät unter Mordverdacht. Und dann mischt sich der dänische Geheimdienst in die Ermittlungen ein und Oxen wird darin einbezogen. Doch schnell arbeitet er auf eigene Faust und mit unorthodoxen Methoden, unterstützt von Margrethe Franck, die für den Geheimdienst arbeitet. Schon bald ist nicht mehr klar: Wer ist in diesem Verwirrspiel Freund und wer Feind?
„Oxen Das erste Opfer“ ist der erste Teil einer Trilogie vom dänischen Autoren Jens Henrik Jensen. Mit dem Ex-Soldaten Oxen hat Jensen eine besondere Ermittlerfigur geschaffen, traumatisiert und alles andere als zimperlich in seinen Methoden. Er und Margrethe Franck sind ein sehr spezielles Team, das mir mit einigen Abstrichen sympathisch ist. Die Albträume und Flashbacks machen Oxen menschlich und sein Verhalten nachvollziehbar. Überhaupt gefällt es mir, dass hier ein Stück weit ein unmenschlicher Krieg thematisiert wird, das trägt dazu bei, dass diese Gräueltaten in Erinnerung bleiben. Die Geschichte dieses Thrillers ist sehr komplex und fordert einige Opfer, die Zusammenhänge werden erst spät klar – so soll es ja aber auch sein! Der Autor hat einen nüchternen, geradlinigen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Er versteht es, Spannung aufzubauen und auch über lange Strecken zu halten.
Das Cover finde ich gelungen, der Blick im Wald von unten hinauf in den Himmel passt gut zu Oxens selbstgewähltem Aufenthaltsort. Der Titel lässt direkt auf Nachfolgebände schließen, die ja auch schon im März bzw. August 2018 erscheinen werden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, an manchen Stellen war es vielleicht etwas überfrachtet. Trotzdem bekommt es gute vier Sterne von mir.