Ein Denkmal für Sylt

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Allein das Buchcover und der Titel sprechen schon "Bände" über das was uns erwartet.
Bereits in ihrem Prolog hat Susanne Matthiessen „ihrem Sylt“ ein lebendiges und leider auch schmerzliches Denkmal gesetzt. Als Listfahrerin seit meiner Kindheit kenne ich Sylt gut und fahre heute noch hin. So wie Matthiessen die Dinge beschreibt, so starren sie uns entgegen, wenn die Gäste in Westerland aussteigen und mit dem Bus oder Taxi nach Norden oder Süden zu ihren unterschiedlichen Zielen fahren. Ich weiß noch, wie es war, als wir in die Inselbahn, die „Rasende Emma“ einsteigen durften. Der Beginn wunderbarer Ferien lag vor uns. Nun ist die liebenswerte Bahn schon so lange verschwunden, wie so vieles andere, worüber wir im Prolog lesen können. Dieser Prolog ist eine lebendige Einführung in die Vergangenheit und sogar eine kleine Kulturgeschichte von Sylt. Matthiessens Stil verspricht Lesegenuss der feinsten Art. Sie lässt uns eintauchen in die Sylter Geschichte, wie die Walfänger, das Biike Feuer, die Sylter Sprache und in das Sölring, das schon auf den Bahnhofsnamenschildern zu lesen ist. Es führt auch die friesische Inselhymne an. Es bleibt zu wünschen, dass diese Geschichte Tausende Syltliebhaber*innen begeistern und für viele Leser unvergessliche Erinnerungen hervorrufen wird. Diese kluge und hintersinnige Einführung in die Geschichte von Sylt zeigt uns, wie eng verbunden sie mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bleibt.
Gerwine Ogbuagu