Alptraumhafte Spannung

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Auf dem Pacific Crest Trail (PCT) wird eine Frau ermordet. Mark Stetson, der auf dem Trail wandert, kommt zufällig am Tatort vorbei und wird mitten hineingezogen in die Ermittlungen. Er erkennt: Das ist das Werk eines Serienkillers. Und er soll recht behalten: Der Mord wird nicht der einzige bleiben.

Meine Meinung:
Obwohl „Pacific Crest Trail Killer“ von Christian Piskulla ein wahres Bücher-Schwergewicht ist, habe ich doch jede Seite innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Das Buch war einfach genial. Der Schreibstil mitreißend, allein, wie der Autor den PCT beschreibt: Als würde man ein Fotoalbum des Trails betrachten. Dann die Beschreibung der grausamen Morde, des Killers – der Autor geht hier wirklich krass in jedes noch so kleine Detail.

Mit Mark Stetson, dem ehemaligen Militärpolizisten, haben wir unseren Hauptprotagonisten. Dann haben wir noch die Hikerin Rebecca und natürlich das Team des FBI, allen voran Cortez, den Chef der Ermittler. Und natürlich den Killer. Alle Protagonisten fand ich absolut perfekt und authentisch dargestellt. Was mir besonders gefallen hat, war, dass der Autor auch die Dynamik im FBI-Team dargestellt hat. Wie sie sich gegenseitig auf die Schippe genommen haben, aber auch, wenn es um tiefere, härtere Situationen ging. Das hat schon richtig real gewirkt. Und auch der Killer war der Hammer. Der perfekte Alptraum! Ich gestehe: Ich habe nachts immer vorsichtig nach zwei roten Lichtern einer Nachtsichtkamera Ausschau gehalten…

Auch der Fall selbst war absolut atemberaubend! Es wurden erschreckende Themen behandelt, wie die Gewalt gegen Frauen (Femizid) und wie alles immer krasser und härter wird. Der Autor hat uns mitgenommen in das Problem der Obdachlosigkeit in den USA, wie leicht man da hineingeraten kann und nicht mehr herauskommt. Und die erschreckende Gewalt und Respektlosigkeit, die Obdachlose dort erfahren müssen. Echt harter Tobak und dann noch der Killer selbst: Hier hat der Autor wirklich alptraumhafte Spannung geschaffen und uns mitgenommen auf einen Hike des Horrors! Die Spannungskurve war von Anfang an hoch. Und ein paarmal waren wir dem Killer so nah, ich dachte nur: Arggggh, mach doch die Augen auf! Diese Momente waren wohl die nervenaufreibendsten überhaupt. Das habe ich so in noch keinem Buch erlebt, dass ich die Protagonisten am liebsten angeschrien und geschüttelt hätte. Es war einerseits wunderschön, die Natur auf dem PCT mitzuerleben, die der Autor wirklich unglaublich atmosphärisch beschrieben hat. Und andererseits absolut krass, Jagd auf den Killer zu machen und in den Kopf des Killers sehen zu dürfen. Dann noch der geniale Showdown am Ende – besser geht es wirklich nicht. Und der Epilog, in dem wir alle nochmals kurz sehen durften. Ein Buch, das mich so begeistert hat, dass ich mir direkt das Debüt des Autors „Das Stahlwerk“ gekauft habe und jetzt schon dem nächsten Buch, das Ende des Jahres erscheint, entgegenfiebere. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die die Natur lieben und superstarke Nerven haben. Aber Achtung: Danach werdet ihr nie wieder zelten gehen!

Fazit:
Christian Piskullas „Pacific Crest Trail Killer“ ist ein wirkliches Thriller-Meisterwerk. Neben den atemberaubend schönen Bildern des PCT nimmt uns der Autor auf eine wahrhaft alptraumhafte Jagd auf einen Serienkiller mit. Die Spannungskurve ist von Anfang an hoch. Jedes noch so grausame Detail wird detailliert beschrieben und ihr braucht wirklich starke Nerven. Selbst ich bin nachts vorsichtiger durch die Wohnung gelaufen, mit Gänsehaut auf den Armen. Zudem haben wir noch tiefgründige und erschreckende Themen wie den Femizid und die Obdachlosigkeit in den USA behandelt. Dieses Buch ist wirklich harter Tobak. Tiefgründig, atemberaubend spannend und mit einem mega Thrill.

Ganz klar 5 Sterne von mir und ich fiebere schon dem nächsten Buch des Autors entgegen!