Gesellschaftskritisch, spannend, aufklärend

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schnela Avatar

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Christian Piskulla gelingt es in seinem zweiten belletristischen Werk dem Leser eine Thematik zu offenbaren, die bis dato in nicht vielen Werken eine Rolle spielte.
Doch gehen wir von der äußeren Form zum Inhalt. Das Cover ist auf den ersten Blick wirklich wunderschön und idyllisch, doch bereits beim zweiten Blick bleibt bei mir ein irritierendes Gefühl zurück, wenn ich das Zelt betrachte. Von Idylle keine Spur, hier gibt es den ersten Hinweis darauf, was den Leser in dieser Geschichte erwarten wird. Der Klappentext ist aufschlussreich, spoilert aber nicht zu sehr, was erstmal gekonnt sein muss.
Schön ist die etwas versteckte Karte des PCT, denn so ließ sich die Handlung noch besser nachvollziehen. Gut fand ich ebenfalls die Warnug am Ende des Buches für die ganz neugierigen Leser. Einen weiteren Pluspunkt konnte Piskulla bei mir durch die an den Gewinner gerichtete Widmung sammeln. Insgesamt also ein Buch, das mir bereits gefiel, als ich es nur in die Hand nahm und etwas durchblätterte.
Zum Inhalt: am Anfang hatte ich leichte Schwierigkeiten in die Geschichte und den Lesefluss hereinzukommen, wobei ich nicht genau sagen kann, woran das lag. Bei den vielen verpassten Gelegenheiten und "Zufällen" den Mörder zu schappen, wurde bei mir schon eine extreme Spannung aufgebaut, die das Buch tatsächlich auch bis zum Ende halten konnte. Viele unerwartete Wendungen ließen mich immer wieder meinen "Mördertipp" überdenken. Gewalt gehört nun einmal zu diesem Genre dazu, doch Piskulla gelingt der Spagat zwischen notwendigen Beschreibungen und Vermeidung übertriebener Brutalität sehr gut. In diesem Zusammenhang hat mir die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt in der Gesellschaft und dem Gewaltverständnis von Jugendlichen gut gefallen. Es steckt nicht nur eine spannende Handlung in dem Buch, sondern eine tiefergehende Betrachtung der Gesellschaft. Viele Aspekte, die angesprochen wurden, waren mir in dieser Deutlichkeit nicht bewusst.
Die Hauptfigur Mark ist in dem Spannungsfeld sehr gut beschrieben, seine Gefühle lassen sich gut nachvollziehen. Rebecca ist mir zwischendurch etwas sprunghaft und unheimlich, bei ihr wusste ich nie, woran ich bin und bis zum Ende blieb sie mir suspekt.

Der "Pacific Crest Trail Killer" ist ein tiefgründiger Thriller, der viele Probleme der heutigen Gesellschaft anspricht ohne dabei aufdringlich zu sein. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!