Serienmörder auf Wanderschaft

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans ist sehr gut gelungen und passt prima zu der Geschichte. Es zeigt eine Nachtszene. Vor dem dunklen Nachthimmel sieht man die Silhouette eines Zeltes, in dem Licht schimmert. Im Zelt steht eine einzelne Person, die abwehrend beide Hände mit gestreckten Fingern ausstreckt. Was bedroht die Person?
Der Handlungsort dieses Thrillers ist der amerikanische Pacific Crest Trail, kurz PCT, der sich über viertausend Kilometer von Mexiko bis Kanada erstreckt. Er ist ein beliebtes, aber auch anspruchsvolles Wanderziel von vielen Hikern.
Der ehemalige Militärpolizist und Afghanistanveteran Mark Stetson möchte den PCT erwandern. Nach ca. siebenhundert Kilometern findet er die verkohlte Leiche einer Frau, die offensichtlich schwer misshandelt und vergewaltigt wurde.
Mark lässt sich von Steve Cortez, FBI Los Angeles als Mitarbeiter anheuern. Bald wird klar, dass sie es mit einem eiskalten Serienmörder zu tun haben, der der Polizei immer einen Schritt voraus ist und weiter mordet.
Die Suche gestaltet sich extrem schwierig. Mark trifft dabei auf die Expolizistin Rebecca DiRomania, die ihn auf seiner Wanderung begleitet. Von ihn geht eine große sexuelle Anziehungskraft aus, der Mark auch bald nicht mehr widerstehen kann.
Auf über sechshundert Seiten kann der Leser nun die Suche nach dem Mörder mitverfolgen. Der Autor schafft es auch über diese lange Strecke, den Leser gut zu unterhalten. Man könnte zwar einige Stellen etwas kürzen, aber es kommt bei der Lektüre keine Langeweile auf.
Die Mördersuche ist zwar das Hauptthema dieses Romans, aber es gibt noch viele Nebenschauplätze. Da ist zu einem der Ermittler Cortez, der mit seinem Polizeiteam sehr genau und schlüssig charakterisiert wird. Alle Personen werden genau untersucht und vom Autor mit nachvollziehbaren Zügen gezeichnet.
Der Autor gibt dem Leser auch eine Hilfe bei der Verfolgung zur Hand: Auf der Klappeninnenseite ist eine ausführliche Skizze des PCT dargestellt. Das halte ich wirklich für eine gute Hilfe.
Dier Spannung wird bis zum Schluss aufrecht erhalten. Wie schafft das Team es, den Mörder zu finden und zu verhaften? Gibt es noch eine zweite Person im Hintergrund, einen Mentor, der dem Mörder hilft? Und was hat einen Menschen überhaupt zum Serienmörder gemacht?
Neben diesen Fragen geht der Autor auch sozialen Fragen in Amerika nach, z.B. fahnden die Polizisten in heruntergekommenen Motels, in den Zeltstädten der Hiker oder in Trailerparks.
Das Buch ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert und man sollte sich vom Umfang nicht abschrecken lassen! Ich fand es toll und vergebe volle Punktzahl!