Was braucht es, um zum Mörder zu werden?

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alexa1973 Avatar

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Zum Buch: Der ehemalige Militärpolizist Mark Stetson möchte, bevor er wieder in den Polizeidienst einsteigt, noch einmal den Pacific Crest Trail wandern, eine 4.300 km lange Strecke, die sich von Mexiko bis hoch zur kanadischen Grenze zieht. Doch sein Trail wird jäh unterbrochen, als eine verbrannte Frauenleiche gefunden wird. Ehe er sich versieht, wird er vom FBI rekrutiert, um auf dem Trail nach dem Mörder zu suchen. Denn eines ist den Ermittlern ziemlich schnell klar: der Mörder wird wieder zuschlagen. Doch wo und wann, das gilt es zusammen herauszufinden…

Meine Meinung: Der Anfang ist gleich mega-spannend und hat auf mich eine absolute Sogwirkung erzielt! Auch das Zusammentreffen zwischen Mark und dem FBI ist ziemlich spannend, denn es sind nicht alle Teammitglieder sofort erfreut über Marks Beteiligung. Aber sie brauchen ihn, denn nur auf dem Trail selber kann man schnell zur Stelle sein. Das FBI analysiert den Täter und versucht so, vorauszusagen, wo und wann er wieder zuschlagen wird.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Autor war selbst schon auf einem Teilstück des Trails unterwegs und das merkt man auch! Die Beschreibung des Wanderwegs ist wirklich sehr gut gelungen und man wandert als Leser eigentlich mit! Leider zieht sich das Buch dadurch auch ein wenig in die Länge… Das hat meiner Meinung nach aber dem Spannungsbogen nicht geschadet, denn es gibt so viele „Fast-Momente“, in denen die „Jäger“ dem Täter so nahekommen, dass einem manchmal die Luft wegbleibt! Das hat mir an dem Buch so gut gefallen! Auch die Karte des gesamten Trails vorne im Buch ist sehr hilfreich, da man nachschauen kann, wie weit die Orte voneinander entfernt liegen.

Aber es gibt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch viel Elend. Das zeigt der Autor auch auf eindrückliche Weise. Wir dürfen Einblicke in den FBI-Alltag, in heruntergekommene Trailer Parks und in die Welt der Obdachlosen nehmen. Auch die zunehmende Verrohung in Filmen und Videos, gerade auch in Verbindung mit Gewalt an Frauen, wird stark thematisiert. Und am Ende fragt sich jeder, was passieren muss, damit man zum Mörder wird…

Mein Fazit: Auch, wenn das Buch mit seinen fast 650 Seiten einige Längen aufweist, hat es mich total mitgenommen auf diese fantastische Reise ins wilde Amerika der heutigen Zeit und ich wurde wunderbar unterhalten! Ganz klare Leseempfehlung meinerseits!