Alltag im Iran-Irak-Krieg aus Kindersicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
orfe1975 Avatar

Von

Aufgrund der Beschreibung habe ich mir den Roman drastischer, schlimmer vorgestellt. Jedoch die Sicht aus den Augen des Kindes, später Jugendlichen, gewährt eine gewisse, naive, teils auch poetische Sicht. Coca Cola und Pepsi, Schokolade und ähnliche Leckereien sind wichtig. Dass im Krieg viele Menschen sterben wird zunächst nicht wahrgenommen. Die Kultur, der unterschiedliche Umgang mit Leben und Tod wird hier sehr deutlich. Man taucht als Leser sehr schnell in diese andere Welt ein. Doch trotz der fast positiven, teils auch nüchternen Darstellung dieser Zeit, merkt man auch immer einen leicht melancholischen Unterton. Eine Ahnung, dass es sicherlich bald schlimmer kommen wird. Der Autor schildert den Alltag sehr authentisch, man kann sich in Shams gut hineinversetzen, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass der Autor selber aus diesem Land stammt. Ein gut zu lesender Roman, der Einblick in eine fremde Kultur gewährt, der einen mitfreuen und mitleiden lässt. Ich bin gespannt, wie die weitere, eher düstere Zukunft Shams geschildert wird.