Aufwachsen im Irak der 80er Jahre

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Mit dem Prolog fängt das Buch bereits spannend an, und man fragt sich, ob der Gefangene sich traut und seine Chance wahrnimmt....und was dann?
Danach fährt die Spannung erstmal runter, aber man bekommt informative Einblicke in das Alltagsleben in diesem kleinen irakischen Dorf, Einblicke in die soziale Hierarchie und traurig stimmende Hintergrundinformationen zu dem iranisch-irakischen Krieg. Das gefällt mir sehr, denn darüber habe ich noch nichts gelesen.
Der Hauptprotagonist Shams ist mir sympathisch, denn er beobachtet alles um ihn herum sehr intensiv und zieht Schlüsse daraus, außerdem hat er einen starken Durchsetzungswillen (die Szene mit dem toten Opa), was wahrscheinlich mit zunehmendem Alter noch ausgeprägter wird. darüber würde ich gern mehr lesen...
Und auch das Cover enthält viele Interpretationsmöglichkeiten. Ich sehe den Schatten als Traum, denn er steht aufrecht und muss sich nicht krumm machen, der reale Junge hingegen ist noch in 'Schieflage', aus der er sich zunächst befreien muss, um seine Traumziele zu erreichen. Und das wird harte Arbeit bedeuten....Auch die Farben sind sehr dunkel und eintönig, symbolhaft für das harte und trostlose Leben. Den Titel kann ich mir noch nicht erklären....