Tiefe Schatten im Morgenland

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Abbas Khider ist seit langem ein von mir beobachteter und gern gelesener Autor. Die Verfolgung und Inhaftierung im sowie die Vertreibung aus dem Irak sind sein innerer Motor zu schreiben und Kern seiner Texte. Dazu gehört auch das (Nicht-)Ankommen in Deutschland, dessen Sprache ihm immerhin ermöglicht, die Kämpfe seiner Seele auszudrücken. Arabisch zu schreiben, hieße, den Irak zu nah an ihn herankommen zu lassen. Gleichzeitig aber lässt er uns Lesern den Irak nah herankommen - und offenbar ganz besonders in diesem Roman, dessen Eingangsszenen im Dorf an der Grenze zum Irak lebendig und warm sind. Sie lassen den emotionalen Abstieg ahnen und befürchten, der nun folgen wird. Großvater Marzoq ist eine starke, großartige Figur, wie sie nur im Morgenland lebt, aber auch ihre tiefen Schatten wirft. Von diesen Tiefen Schatten, deren schwärzester Grund erst vom Regime Saddam Husseins ausgelotet werden wird, würde ich gern mehr lesen!