Bewegend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
larischen Avatar

Von

Shams Hussein lebt mit seiner Familie im Süden des Iraks. In der Hoffnung auf ein ruhigeres und friedlicheres Leben zieht es die Familie nach Bagdad. Allerdings ist der Start in der Stadt mehr als holprig und auch in der Stadt ist die Herrschaft Saddam Husseins allgegenwärtig. Die Familie versucht auf vielen Wegen ihr Leben zu stabilisieren und auch Shams versucht mit den unterschiedlichen Job seinen Teil zum Familienunterhalt beizutragen. Seine Leidenschaft schlägt allerdings für die Welt der Literatur, was in einem Land, in dem ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, ist diese Leidenschaft verhängnisvoll.

In „Palast der Miserablen“ erzählt Abbas Khider nicht chronologisch Shams Geschichte. Von Beginn an wird die Erzählung immer unterbrochen, von seinen Berichten aus dem Gefängnis. Dem Leser ist also von Beginn an klar, dass er sich in Schwierigkeiten bringen wird.
Ich finde die Schilderungen insgesamt sehr eindrücklich und auch wenn ich selbst noch nie im Irak war, habe ich doch ein Gefühl für die Atmosphäre entwickelt.
Obwohl die Geschichte emotional sehr belastend ist, kommt auch immer wieder ein ganz subtiler und intelligenter Humor durch, der einen trotz all der Schwierigkeiten schmunzeln lässt.

Die Geschichte ist sehr bewegend und macht dem Leser deutlich, wie es ist unter einem solch allgegenwärtigen Regime zu leben. Man erhält einen Einblick in die irakische Gesellschaft.
Ich glaube, dass dieses Buch von vielen Menschen gelesen werden sollte, damit auch der letzte kapiert, was Menschen erleiden müssen, nur weil sie ihr Leben nach eigenen Vorstellungen ausrichten müssen.

Vertont wurde das Buch von Torsten Flassig, der eine sehr angenehme Stimme hat, der man gut folgen kann. Allerdings hat dasHörbuch auch eine große Schwäche. Wenn man die mp3-CD aufs Handy überträgt, werde die Titel in keinem Player den ich ausprobiert habe in der richtigen Reihenfolge abgespielt. Glücklicherweise stimmt die Dateireihenfolge im Dateiordner aber sodass man dann jeden Titel einzeln anklicken muss. Das ist natürlich zum einen mühselig und nervig, zum anderen beim Auto fahren (dabei höre ich normal) praktisch unmöglich. Tatsächlich ist es erst das zweite Hörbuch, bei dem mir das passiert ist und ehrlich gesagt muss ich dafür auch etwas abziehen, weil einfach die Nutzerfreundlichkeit nicht stimmt. Es muss irgendwie an einer Benennung im Hintergrund liegen, denn im normalen Dateiordner wird es ja richtig angezeigt.

Trotz dieser Kritik fand ich das Hörbuch „Palast der Miserablen“ von Abbas Khider sehr beeindruckend und kann es nur weiter empfehlen.