Einblicke in eine andere Welt

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karina keks Avatar

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Mitten im Irak, zur Zeit des Diktators Saddam, lebt der junge Shams Hussein mit meinen Eltern und der Schwester. Mit der Hoffnung auf ein kleines bisschen mehr Glück im Leben zieht die ganze Familie vom Dorf in die große Stadt Bagdad. Doch leider kommt es anders und zweitens als man denkt. Um den Freunden nicht länger zur Last zu fallen, lebt die Familie sozusagen neben dem Müllhaufen am Rande der Stadt in einer Blechhütte. Das Leben dort ist grausam, voller ständiger Ungewissheit, mit vielen Entbehrungen. Um wenigstens etwas dazu zu verdienen, kann der Junge nur ein karges Leben führen, hat ständig Angst Soldat werden zu müssen, geht er neben der Schule noch jobben. Sein einziger Lichtblick ist der 'Palast der Miserablen', ein privater Salon. Hier trifft er sich mit jungen Leuten und bekommt politische und kulturelle Ansichten mit, die seiner eigenen Herkunftsfamilie fremd sind. Parallel dazu erfährt man als Leser das furchtbare Leben eines Häftlings. Diese Zustände werden noch katastrophaler, als der Strom ausfällt dort und er nur noch dahinvegetieren kann.
Die Beschreibungen des Romans sind sehr klar und zeichnen ein grausames Leben. Ständig wollte ich wissen, wie es weitergeht. Besonders gegen Ende des Buches, als sich die zwei parallelen Erzählungen zusammen finden, war ich ganz gefangen in einer mir fremden brutalen Welt. Trotzdem kommt immer wieder eine Art Hoffnung auf beim Lesen. Mich hat dieser Autor, den ich vorher nicht kannte, mit seiner einfachen, schonungslosen und doch hoffnungsvollen Art zu Schreiben völlig in seinen Bann gezogen. Volle Punktzahl!