Fade Einblicke

Was kann am Bücher verkaufen schon falsch sein? Gerade in einer Welt, wo Bücher Mangelware sind. Shams, der Junge aus dem Südirak verschlägt es mit seiner Familie nach Bagdad. Sie landen letztendlich im berüchtigten Blechviertel, einer Siedlung bestehend aus der armen Bevölkerung des Iraks. Dort wird er schließlich erwachsen und jobbt neben Schule und Studium als Buchhändler auf einem Markt. Wir beobachten ihn beim Heranwachsen, lernen seine Familie kennen, die aus den Widrigkeiten des Lebens das Beste heraus holt. Es stellt sich schließlich die Frage: Wie wird man erwachsen in einer Zeit von immer wieder kehrenden Kriegen, einem Embargo, das es den Leuten schwer macht zu überleben und einer Regierung, die nicht menschenverachtender sein könnte. Der Leser erhält einen tiefen Einblick in die Geschichte des Landes und somit auch einen Blick auf die einfache Bevölkerung, die in dieser Zeit zwar vorsichtig, aber nicht unbedingt unglücklich ist.

Ich habe mir von der Lektüre des Buches ein wenig mehr versprochen und bin jetzt im Nachhinein ein wenig enttäuscht. Die Geschichte konnte mich durch einen relativ monotonen Erzählstil nicht mitreißen, die Episoden aus dem Leben von Shams wirkten aneinandergereiht, und den Protagonisten fehlte die gewisse Tiefe um mit ihnen mitleiden oder mitfiebern zu können. Der Roman ist trotz alledem nicht schlecht und hat mich im Nachhinein auch noch über die ein oder andere Situation grübeln lassen, aber ein Buchhighlight ist es wahrlich nicht. Schade eigentlich!