Informativ und bewegend

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lemontree Avatar

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Die Geschichte spielt zur Zeit Saddam Husseins. Hier wird ein Land porträtiert, dass noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist. Ein Land, das von einem Krieg in den nächsten gerät. Die Familie von Shams flieht aus dem Süden des Iraks nach Bagdad. In der Hoffnung auf Sicherheit und ein besseres Leben. Die Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Hoffnungslosigkeit, Hunger, Armut, wenig Perspektive. Und doch schafft Shams es, sein Abitur zu erlangen. Entweder Schule oder Militär. Die Wahl fällt nicht schwer.

Abbas Khider war mir bislang unbekannt. Doch nun hat er einen Fan mehr. Natürlich hatte ich schon von Golfkrieg, Irak und Saddam Hussein gehört, doch was ich hier zu lesen bekam, hat mich doch erschreckt und sehr bewegt.
Auch wenn sein Roman fiktiv ist, beruht er doch auf autobiografischen Erlebnissen. Sein zuweilen aufkeimender Sarkasmus entlockte mir hin und wieder sogar ein Schmunzeln. Bei all der Gräuel muss man das wahrscheinlich auch.
Man muss immer aufpassen was man sagt, steht immer mit einem Bein im Gefängnis. Die Spitzel sind überall. Ein einziges Auf und Ab von Hoffnung und Angst. Erzählt wird das Ganze in zwei verschiedenen Handlungssträngen. Und das Ende des Romans ist einfach nur schockierend. Aber gelungen! Bravo!