Etwas oberflächlich

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natascha Avatar

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Ich muss leider sagen, dass ich mit dem Roman, obwohl der Klappentext wirklich interessant klang, nicht wirklich warm geworden bin. Auch wenn mich die Geschichte von Danny und Will als solche natürlich berührt hat, bin ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden, was glaube ich unter anderem an einer oft recht distanzierten Sprache lag, die es mir nicht erlaubt hat, mich in die Personen einzufühlen.
Es geht um Danny, der im Vorjahr seine Frau Liz bei einem Autounfall verloren hat. Seitdem hat sein Sohn Will kein einziges Wort mehr gesprochen. Als Danny, um Mietschulden zu bezahlen in einem Pandakostüm auftritt, beobachtet er, wie sein Sohn gemobbt wird und greift ein. Will fasst fortan Vertrauen zu dem Panda.
Ich glaube eins meiner Probleme war, dass ich die Figuren oft zu skurril dargestellt fand, um sie als Menschen mit echten Hintergründen und Problemen wahrzunehmen. Ivan mochte ich dabei noch am liebsten, wobei mich da die oft recht klischeehafte Darstellung gestört hat. Die Beziehung zwischen Will und dem Panda wirkte für mich zu schnell herbeigeführt und ging mir auch zu wenig in die Tiefe. Ich hatte gehofft, dass hierauf ein größerer Fokus der Geschichte liegen würde. Auch erschien es mir unlogisch, dass Will, der eigentlich ein wirklich intelligenter Junge ist, nicht durchschaut, dass sein Vater in dem Pandakostüm steckt. Für ein jüngeres Kind mag das möglich sein, aber in meinen Augen ist Will mindestens 11 Jahre alt.
Ich finde persönlich, dass auch das Thema Mobbing zu oberflächlich behandelt wurde und die Darstellung der Lösung des Problems nicht realistisch. Manchmal war ich mir nicht sicher, was der Autor mit der Geschichte bewirken müsste, denn die derbe Sprache passte oft überhaupt nicht zum Inhalt und hat mich immer wieder herausgerissen.
Trotzdem hat mir die Idee der Geschichte gut gefallen und es war an vielen Stellen herzerwärmend, wie Krystal, Ivan und auch Will Danny unter die Arme gegriffen haben.