Katastrophal ... und auch noch am Lektor vorbei
Das eher nichtssagende Cover (dessen graphische Gestaltung im Homemade-Stil an diverse Selbstverlag-Schnellschüsse denken lässt und so natürlich in einem klassischen Verlag nie durchgehen würde), dazu noch eine Fantasy-Dilogie mit zentralem weiblichem Charakter, austauschbarem Love Interest (natürlich detailliert beschrieben!) und vagem Unsterblichkeits-Plot - die Warnzeichen waren unübersehbar. Und so kommt auch wie befürchtet. Es werden banale Nichtigkeiten in unbeholfenen Dialogen ausgetauscht, Einzelheiten am liebsten dreimal erklärt, um sicherzugehen, dazu ständige Wiederholungen ohne die Fähigkeit, bereits erwähnte Details der Spannung zuliebe auszublenden - und zuguterletzt erwarten den bereits verzweifelten Leser auf jeder Seite massive Stilblüten, die darauf schließen lassen, dass dieses Manuskript nie im Leben einen professionellen Lektor gesehen hat. Da wird der Wagen von etwas "gestriffen" (sic!), es gibt "einen Laternenmasten" und Atemzüge werden "zu sich genommen". In diesem Stil geht es zwanzig Seiten weiter, bevor die Leseprobe endet, aber interessierte Fantasyfans mit nur ein klein wenig Anspruch haben sich bis dahin schon lange weinend in ihr Kissen gekuschelt und den Reader ausgeschaltet.
Bestätigt leider sämtliche Vorurteile, die man (zum großen Teil allerdings ungerechtfertigt) im allgemeinen unters Volk schmeißt, wenn es um unabhängiges Veröffentlichen geht. Sehr sehr schade.
Bestätigt leider sämtliche Vorurteile, die man (zum großen Teil allerdings ungerechtfertigt) im allgemeinen unters Volk schmeißt, wenn es um unabhängiges Veröffentlichen geht. Sehr sehr schade.