Ein Buch mit Höhen & Tiefen

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aprilscherz Avatar

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„Wir können die Welt auf eine Art sehen und kennenlernen, wie Sterbliche es niemals können werden […] Wir herrschen, wenn auch nur im Verborgenen: Pantarch – Allherrscher“ (Pantarch, S. 97, Z. 19-27)

Ich war sehr gespannt darauf Mila Ilbachs Debütroman „Zwischenwelt Pantarch“ schon vorab lesen zu dürfen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte ihre Höhen und Tiefen hat.

Ersteinmal zu den positiven Dingen, die mir beim lesen aufgefallen sind. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und man konnte anhand dessen und der Beschreibungen gut der Handlung folgen. Die grundlegende Idee und das Thema Unsterblichkeit gefallen mir wirklich gut, auch wenn Mila Ilbach sicherlich nicht die Erste ist, die sich damit in einem Buch auseinandersetzt. Der Aufbau und die soziale Strukturierung der Gesellschaft der Pantarch ist gut durchdacht und macht die Geschichte insgesamt glaubwürdiger und auch überzeugender. Zudem haben mir einige der Charaktere sowie deren Entwicklung wirklich gut gefallen, darunter Auroras beste Freundin Fay, die hübsche Pantarch Marisa und Philon. Ich möchte jedoch nicht mehr zu diesen Figuren schreiben, um nicht etwas vorwegzunehmen, sie haben mir aber allesamt sehr gut gefallen. Einige weitere Figuren finde ich auch noch sehr interessant und ich hoffe im zweiten Teil mehr über diese zu erfahren. Interessant finde ich, dass Mila Ilbach sich entschieden hat, die Geschichte aus verschiedenen, wechselnden Perspektiven zu erzählen. Eigentlich bin ich eher ein Fan von nur einer Perspektive allerdings haben mir hier die wechselnden Sichtweisen gut gefallen und einem als Leser verschiedene Eindrücke ermöglicht.

Nun zu den negativen Aspekten, die es leider auch gibt. Zum einen muss ich gestehen, dass mich die Handlung nicht wirklich mitreißen konnte und ich nie richtig mitgefiebert habe. Einer der Gründe dafür ist vermutlich, dass mich die Protagonistin nicht überzeugen konnte. Aurora hat in meinen Augen kaum Charakter und bleibt eher blass und undefinierbar. Mir zumindest fällt es schwer ihr bestimmte Charaktereigenschaften zuzuschreiben. Auch Evan kann ich nicht wirklich einordnen, was sehr schade ist, denn beide Figuren haben meiner Meinung nach Potential gehabt und man hätte mehr aus ihnen machen können. Auch wenn ich oben die wechselnden Perspektiven gelobt habe, hat dieser Punkt es einem schwierig gemacht, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich die Handlung teilweise doch etwas vorhersehbar fand, was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich schon sehr viel gelesen habe und demnach hohe Ansprüche habe sowie immer mit allem Möglichen rechne. Außerdem weiß ich nicht, was ich von den Hintergründen und Einblicken in die Zwischenwelt halten soll und von dem was bereits von den Geheimnis, das hinter den Panatarch steckt, gelüftet wurde. Es ist jedoch noch vieles ungeklärt von dem ich hoffe, dass es im zweiten Teil aufgedeckt wird.

Insgesamt bin ich der Meinung, dass es sich bei „Zwischenwelt Pantarch“ um ein solides, stellenweise wirklich gutes und gelungenes Buch handelt, welches allerdings auch einige größere Schwachstellen hat. Ich kann das Buch jedem empfehlen der gerne einfache Lektüre liest, mit einem angenehmen Schreibstil, einigen netten Charakteren, und einer durchschnittlich spannenden Handlung. Für diejenigen jedoch, die komplexe Charaktere, eine durchweg fesselnde Handlung und allgemein einen hohen Anspruch an Bücher haben, ist das Buch eher nicht zu empfehlen. Ich möchte jedoch an dieser Stelle Mila Ilbach meinen Respekt und meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie das Durchhaltevermögen, die Motivation, die Kreativität und das Ideenreichtum hatte, welches nötig ist um ein Buch zu schreiben. Außerdem dafür, dass sie den Mut hatte, Andere an der von ihr verfassten Geschichte teilhaben zu lassen und diese zu veröffentlichen. Das schafft sicherlich nicht jeder!