Eigentlich ein gutes Buch, aber es war mir teilweise etwas zu heftig

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laneaswelt Avatar

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Ich bin durch Instagram auf die Buchreihe der beiden Autorinnen, deren Pseudonym Erin Watt ist, aufmerksam geworden. Der Klappentext hat mich angesprochen und da es so gehypt wurde, bin ich neugierig geworden.

Das Cover:

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Ich finde helle Cover sowieso immer schöner als dunkle. Und die Krone mit dem sanften Gelbton im Hintergund ist ein richtiger Blickfang. Im Buchladen hätte ich auf jeden Fall danach gegriffen.
Auch die anderen Cover der Reihe sprechen mich sehr an und ich finde, dass alle perfekt miteinander hamonisieren.

Die Hauptcharaktere:

Ella:
Das Buch ist aus der Sicht von Ella geschrieben. Ella hatte es im Leben bisher schwer. Ihren Vater kennt sie nicht und ihre Mutter ist nach einer schweren Krankheit gestorben. Um sich über dem Wasser zu halten, musste sie daher einige unschöne Jobs annehmen, zb als Stripperin. Und das, obwohl sie gerade mal 17 Jahre alt ist.
Ella fand ich sehr stark. Sie hat sich nichts gefallen lassen und den Mund aufgemacht, wenn ihr etwas nicht gepasst hat. Das hat mir sehr gefallen. Aber manchmal war sie mir etwas zu derb und hat Entscheidungen getroffen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte.

Reed:
Reed ist einer von Ellas neuen "Stiefbrüdern", nachdem deren Vater Ellas Vormund wird. Er ist am Anfang wirklich furchtbar zu ihr. Wirft ständig mit Beleidigungen um sich und macht ihr das Leben zur Hölle. Ich fand ihn und seine Brüder daher zu Beginn wirklich schrecklich und konnte Ellas Gefühle für ihn nicht nachvollziehen.
Im Laufe des Buchs macht er zum Glück eine Entwicklung durch und wird etwas sympathischer. Er scheint sich dann wirklich um Ella zu sorgen. Ab diesem Punkt wurde ich auch etwas warm mit ihm. Aber das Ende des Buchs hat diesen Funken Zuneigung wieder zerstört.

Die Nebencharaktere:

Easton (ebenfalls ein neuer Stiefbruder) hat mir am Anfang nicht gefallen. Aber im Laufe des Buchs habe ich ihn gern gewonnen und musste über manche seiner Sprüche auch schmunzeln. Er ist mir der liebste der Brüder und ich bin gespannt darauf mehr von ihm zu erfahren.
Valerie (Ellas Freundin in der Schule) mochte ich sehr gerne. Sie war immer für Ella da und hat Witz in die Gespräche gebracht.
Jordan (die Schulzicke) konnte ich gar nicht leiden. Was für eine schlimme Person...

Meine Meinung:

Am Anfang habe ich mich wirklich schwer mit dem Buch getan und habe den Hype nicht nachvollziehen können. Ella wird total schlecht von ihrer neuen Ziehfamilie behandelt. Und auch in der Schule wird sie von den Mitschülern nur fertig gemacht. Sie blieb zwar stets stark und hat sich gewehrt, doch manches ging echt zu weit. Ständig wurde sie als Gossenkind, eklige Stripperin oder noch schlimmer beschimpft.
Und ich konnte ihre sehr schnell aufkommenden Gefühle für Reed absolut nicht nachvollziehen. Er war echt grausam zu ihr und hat sich absolut nicht liebenwürdig präsentiert. Meistens hat er sie nur verurteilend gemustert und wenig nette Dinge gesagt. Sein Bruder Easton fand ich schnell interessanter, da er wenigstens witzig war auf seine spezielle Art.
Kurzzeitig habe ich schon überlegt mit dem Lesen aufzuhören. Aber irgendwas hat mich dann doch dazu bewogen dem Buch eine weitere Chance zu geben. Und es wurde dann zum Glück auch besser. Wenn man sich erst mal an die vielen Klischees gewöhnt hat, ging es gut und schnell zu lesen. Und irgendwann hörten zum Glück auch die grundlosen Beschimpfungen auf und die Brüder haben Ella akzeptiert und besser behandelt. Am Ende wurden sie sogar eine ganz süße Familie, die zusammenhielt und für sich gegenseitig einsteht.
Aber ich finde trotzdem, dass die Beziehung zwischen Ella und Reed alles andere als normal ist. Ich würde sie eher als toxisch bezeichnen. In meinen Augen sollte Ella sich wirklich jemand Nettes suchen, der weniger Probleme mit sich rumschleppt.
Der Schreibstil ist recht einfach, aber lässt sich sehr gut lesen und passt gut zum Genre.
Ich habe zwar viel gemeckert, aber auch wenn mich der Anfang vom Buch erst etwas abgeschreckt hat, fand ich es ab der Hälfte tatsächlich ganz gut. Die Charaktere haben sich zum Besseren entwickelt und das Buch hat mit einem miesen Cliffhanger geendet. Ich werde daher das zweite Buch lesen und bin gespannt wie es weiter geht und hoffe dieses wird mich dann mehr überzeugen.
Bisher kann ich den riesen Hype noch nicht ganz nachvollziehen. Ich habe schon bessere Young Adult Liebesromane gelesen. Aber schlecht ist es wie gesagt auch nicht. Daher gebe ich 3 von 5 Sternen.