Ein Medium, das sich nicht verbessern lässt.

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Zunächst ist es in der Tat die Länge der Leseprobe, die ins Auge geht. Aber bei insgesamt 752 Seiten scheint es noch zu wenig. Die Autorin weiß einen Anfang zu setzen, der in den Bann zieht. Eine Bibliothek wird erbaut, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat - und mit dem Schweiß, Geld und Blut anderer gefüllt. Ob es tatsächlich alle Bücher hineingeschafft haben? Vermutlich - und noch mehr. Einige Spaßvögel schrieben "Fake-News" des Altertums und verkauften die Papyri für viel Geld an Alexandria. Und heute? Sind Bücher Alltag geworden. Ein Medium, das perfekt erfunden wurde und sich im Grunde nicht mehr verbessern lässt. Auch tausend Jahre alte Manuskripte sind heute noch lesbar - mit der Floppy-Disk ist es nicht mehr ganz so einfach.
Vallejo hat eine Art ihr Sachbuch zu schreiben, dass es das Leserauge förmlich an die Zeilen bindet. Auch für alle, die Alexanders Geschichte schon kennen, dürfte noch Neues dabei sein.Die Autorin hat hervorragend recherchiert, was sie im Prolog auch bereitwillig kundtut. Der Text wirkt frisch und locker, obwohl er tief in uralten Staubschichten wühlt. Wenn Vallejo weiter tief gräbt und unterhaltend ihr Wissen teilt, glaube ich gern, dass sie dafür mit Preisen ausgezeichnet wurde. Mir gefällt die Leseprobe sehr gut, das Cover ist ansprechend schlicht.