Boring new world

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archer Avatar

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Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft. Es hat Pandemien gegeben, der Klimawandel hat viele Küstenstriche und auch ländliche Gegenden veröden lassen. Die Menschen leben jetzt in Megacitys, werden überwacht, sobald sie aus dem Haus gehen, die Medien sind gleichgeschaltet und erzählen alle dasselbe, das Klima - abgesehen davon, dass es permanent zu heiß ist - scheint zumindest irgendwie geschützt zu werden. Alle Menschen werden durch KOS überwacht, ein Programm, das ihre Gesundheit im Auge behält und sich meldet, sobald was nicht stimmt. Liina ist eine Journalistin, die für die letzte freie Agentur arbeitet und die wahre Nachrichten bringen wollen. Als sie zu einem Fake-Tierangriff geschickt wird, kommt sie einer heißen Sache auf die Spur, für die jemand bereit ist, viele Leute über die Klinge springen zu lassen.

Soweit klingt das alles erst mal richtig gut und nachdem ich die Leseprobe kannte, die mir gefallen hatte, erwartete ich eine Geschichte, in der nicht nur das Wetter heiß ist. Was habe ich bekommen? Eine Story, in der ein paar nette, quasi-utopische Dinge erwähnt wurden, und ansonsten entsprach der Plot eher einem lauwarmen Lüftchen. Obwohl teilweise unendlich viele Wörter verwendet wurden, um auf die irrelevantesten Dinge einzugehen, erschien die eigentliche Welt und Gesellschaft eher wie eine Pappschablone als ein 3-D-Modell. Nichts ging in die Tiefe, weder der Plot, der kaum einer Erwähnung wert ist noch die auftretenden Personen, die man ohne Namenserwähnung kaum auseinanderhalten konnte. Vor allem ergibt die Ausgangssituation wenig Sinn, um auf die folgende Schnipseljagd zu führen. Dann der Schluss, der so schnell und spannungsarm abgearbeitet wurde, als hätte eine Deadline im Nacken gesessen und die Ideen wären ausgegangen. Mich hat diese "Dystopie" jedenfalls mehr enttäuscht als gefesselt und abgesehen von ein paar netten Gimmicks hatte sie so gar nichts Erwähnenswertes oder Originelles.