Nicht wirklich fesselnd

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thirteentwoseven Avatar

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Schon einmal vorab: Das Buch 'Paradise City' von Zoe Beck ist in meinen Augen kein Thriller. Es kommt erst ganz langsam in Fahrt, hat dann ein paar spannende, fesselnde Momente, um enttäuschend zu enden.

Das Buch ist eher eine Dystopie in einer nicht allzu fernen Zukunft. Brennende Probleme aus der Jetzt-Zeit wie Klimawandel, Digitalisierung inkl. digitaler Krankenakte, Datenschutz, Pressefreiheit und staatliche Allmacht werden konsequent weiter gedacht. Mit all ihren Vor-und Nachteilen.

Die Geschichte: Liina, die im Untergrund als Rechercheurin für die Wahrheitspresse arbeitet, kommt einem ungeheuerlichen Vorgang auf die Spur. Ihr Liebhaber und Chef der systemkritischen Agentur Gallus musste bereits unter mysteriösen Umständen sein Leben lassen. Je näher Liina und ihre Kollegen dem Geheimnis kommen, desto gefährlicher wird es für sie...

Handlung und Figuren wirken spröde und merkwürdig neutral. Als ginge es eher um einen sachlichen Bericht der Vorgänge als um ein Verstehen und Miterleben des Erzählten. Ab und zu, insbesondere in der Mitte des Buches, flammte jedoch das Können der Autorin auf. Ich war gepackt und wollte unbedingt, wissen wie es weiter geht. Leider waren das nur kurze Momente.

Auf Grund der Kürze fällt vieles einfach unter den Tisch oder wird nur angerissen. Die Sprache ist hart, schnörkellos und oft ungeschliffen.

Der Einband des Buches ist für ein Paperback aufwendig gestaltet. Die fühlbar raue Schrift steht im Widerspruch zum paradiesichen Blau und ist ein erster Hinweis auf die Thematik.

Fazit: Hier hat die Autorin ihr Talent nicht ausgeschöpft. Das Buch gibt eher zukunftskritsche Denkanstöße als dass es Nervenkitzel und Spannung bietet.