Aufwachsen im Paradiesgarten

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Bei der Leseprobe von Elena Fischers Debütroman hat mir besonders gut gefallen. Wie authentisch sie die eigenwillige Protagonisten Billie( als Kind )ihren Alltag schildern lässt.
Dem Leser wird trotz der kindlich verklärten Erzählweise schnell klar , dass Billy mit gesellschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten aufwachsen muss. Genauso schnell wird aber auch die besonders liebevolle Beziehung zu ihrer Mutter deutlich, deren Optimismus einfach unerschütterlich scheint. Auch die anderen Bewohner der Hochhaussiedlung, Ahmed, Luna und Uta sind allesamt sehr interessante Charaktere, hinter denen sich verschroben halten, Verletzungen und Geheimnisse verbergen. Der Zusammenhalt scheint dennoch groß in dieser Hochhaus Wohngemeinschaft. Nachdem Billie mit ihrer Mutter einen wundervollen Monatsanfangs - Tag in der Stadt verbracht hat und auch der Frankreich-Urlaub näher rückt (der erste, jemals) könnte man fast meinen, für Billy ist dies derParadies- Garten. Wäre da nicht dieser erste wuchtige Satz: „Meine Mutter starb diesen Sommer.“
Gerne würde ich wissen, wie Billies Geschichte weitergeht, was passiert nach dem Anruf, der Marika verstummen ließ. Was wird aus Billies Traum vom Meer? Wie? Warum ist das Verhältnis zwischen Marika und ihrer Mutter so schlecht? Und warum verschweigt Marika ihre Tochter die Geschichte ihrer Herkunft, insbesondere ihres Vaters?
Das Cover passt für mich gut zu dem Bild, das ich mir durch die Leseprobe von Billie gemacht habe. Ein eigenwilliges, dunkel leuchtendes wildes Mädchen.