Dreckige Pariser Luft

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robertp Avatar

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Das Titelbild zeigt den Eifelturm, der rechter Hand von zwei Flugzeugen angesteuert wird. „Paris Requiem“ spielt 1940 und die Stadt ist von den Deutschen besetzt. Der Polizist Edouard „Eddie“ Giral lebt in einer Stadt die vor allem eines ist – korrupt. Eddie muss einen Mord an einem alten „Kunden“ aufklären, der eigentlich im Gefängnis sein sollte. Bei den Recherchen stellt er fest, dass eine ganze Bande unter seltsamen Umständen aus der Haft entlassen worden ist. Eddie wird immer mehr der Spielball von Mächten, denen er sich nicht erwehren kann. Die deutschen Besatzer drängen mit drei Abteilungen (Aufklärung, SD und Gestapo) auf Aufklärung und der Kopf der Verbrecherbande Capeluche hat seinen Sohn in seiner Gewalt. Wie kann er sich und seinem Gewissen entsprechend gegen diese Übermacht stellen, was kann er tun um weitere Morde zu verhindern?
Chris Lloyd hat hier einen historischen Kriminalroman geschrieben, der spannend bis zur letzten Seite zu lesen ist. Die Gefühlswelt, die Zerrissenheit in der sich Eddie befindet wird lebhaft und einfühlsam beschrieben. Die Schwierigkeiten zu ermitteln, wenn jederzeit Aufgaben und Auftraggeber wechseln, werden eindringlich geschildert Die Nöte und Ängste der Pariser werden bildhaft beschrieben, Ihre immer eingeschränkter Versorgungssituation und die Angst vor den Deutschen werden drastisch geschildert.

Im Roman werden auch historische Ereignisse verarbeitet die zusätzlich die Komplexität der Ermittlungen zeigen. Auf der Suche nach einem alten Freund entdeckt Eddie ein Massengrab an afrikanischen Soldaten der französischen Armee und während der Zeremonie zum Waffenstillstandstag kam es dann auch zu den geschilderten Ausschreitungen der Wehrmachtssoldaten an den Studenten.
„Paris Requiem“ ist allen zu empfehlen, die historische Krimis mögen. Besonders ans Herz gelegt all jenen, die sich ein Bild von der Lebensituation der Pariser in der Zeit des VICHY-Frankreichs machen und gleichzeitig einen Thriller lesen wollen.