Düsterer historischer Krimi

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simonef Avatar

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"Paris Requiem" ist nach "Die Toten vom Gare D‘Austerlitz" der zweite Band um den Ermittler Eddie Giral und spielt in Paris im Jahr 1940 während der deutschen Besatzung. Ich habe den ersten Band noch nicht gelesen und bin ohne Schwierigkeiten in die Geschichte reingekommen.

Eddie Giral ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, psychisch gezeichnet durch seine Erlebnisse während des ersten Weltkrieges, der trotz seiner Abneigung und seines Widerstandes gegen die Besatzer gezwungen ist, beruflich mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er ist eine eigenwillige, vielschichtige und interessante Figur, die als Ich-Erzähler durch den Roman führt und den Leser die Geschichte aus seinem Blickwinkel erleben lässt.

Ich lese besonders gerne Krimis, die einen starken historischen Bezug haben und mir gleichzeitig ein Gefühl für die damalige Zeit vermitteln. Dies gelingt dem Autor Chris Lloyd hier hervorragend, der historische Hintergrund wirkt sorgsam recherchiert und die düstere Atmosphäre des Romans spiegelt die damalige Situation des teilbesetzten Frankreichs eindrücklich wider. Auch der abwechslungsreiche und sprachgewandte Stil hat mir auf Anhieb gefallen.

Freunden historischer Kriminalromane möchte ich dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, und ich werde sicherlich auch Band 1 noch lesen.