Düsterer Krimi im besetzten Paris

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beme65 Avatar

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Paris Requiem ist der zweite Teil einer Romanreihe, der im von Deutschen besetzten Paris im Jahr 1940 spielt. Den ersten Roman kenne ich nicht, das mindert den Lesegenuss keineswegs. Inspecteur Eddie Giral ermittelt in einem Mordfall in einem Jazzclub, bei dem dem Opfer der Mund zugenäht wurde. Ein Zeichen für den Commissaire? Er hatte das Opfer zuvor ins Gefängnis gebracht und dort sollte dieser auch sein. Warum sind auch andere Inhaftierte nicht mehr im Gefängnis? Welche Machtstrukturen ziehen die Fäden im Hintergrund? Haben die deutschen Besatzer eine Verschwörung gestartet? Viele Fragen, denen der Kommissar im kriegsgebeutelten Paris nachgehen muss. Das Leben der hungerleidenden französischen Bevölkerung und die Repressalien denen sie durch die deutsche Wehrmacht ausgeliefert waren, bilden einen bedrückenden Rahmen für die Ermittlungen der französischen Policiers in diesem Roman. Die düstere Stimmung ist bereits durch das Cover gut eingefangen. Es liest sich flüssig obwohl die Beklemmung beim Lesen wiederholte Pausen nötig macht. Keine leichte Unterhaltung sondern ein Krimi mit Hintergrund und Tiefgang. Meine Leseempfehlung für kalte Winterabende.