Unterhaltsamer als drastische Bilder
Eigentlich kennen wir sie, die Fakten zu und die Bedrohung durch Mikroplastik, aber umsteuern tun wir dennoch nicht oder kaum. In „Partikel“ zeichnet Wolf Harlander ein drastisches Bild von dem, was uns bevorsteht, wenn wir einfach so weitermachen: Das zeigt er am Beispiel seiner Protagonisten in den verschiedenen Dimensionen auf: Da wäre ein mit unbekannter Ladung aus dem Mittelmeer verschwindendes Frachtschiff, das eine ökologische Katastrophe auslöst; da wären die BND-Agenten Carius und Winkels (Harlander-Fans dürften sie kennen), die deshalb ermitteln und da wäre die Journalistin Melissa, die zu einem Startup recherchiert, das das Plastikproblem mit Algen zu lösen verspricht – und sie ist (wie es der vom Autor bemühte Zufall will) die Tante eines kleinen Mädchens, in dessen Leber ein Tumor wuchert, Überlebenschance quasi null. Melissa ihre durch ihre Recherchen entstandenen Kontakte zum Startup, um auch die letzte Möglichkeit auszuschöpfen, die ihrer Nichte das Leben doch noch retten könnte, doch dann verschwindet das Mädchen und die Zeit läuft ...
Bereits diese kurze Handlungsskizze macht klar, dass Harlander auch mit „Partikel“ dem bekannten Schnittmuster für Ökothriller folgt: Verschiedene Handlungsstränge an verschiedenen Orten aus verschiedenen Perspektiven, idealistisch veranlagte Profi-Ermittler, eine politische Dimension, ein Unternehmen mit ökonomischem Interesse (hier die Variante „Robin Hood“, aber auch die Mülllobby), eine persönlich involvierte Protagonistin und eine mitleiderregende Figur, für die es um alles geht. Man mag es ungern zugeben, aber oftmals funktioniert es eben, dieses Muster. So auch hier (was bei Harlanders letztem Werk weniger der Fall war), denn die Schilderungen sind sehr plastisch (war nicht als Wortspiel gedacht, allerdings trifft es sehr gut …). Vielleicht funktioniert „Partikel“ für mich deshalb, weil ich vor nicht zu langer Zeit tatsächlich von Bekannten erfuhr, dass bei ihnen an der Küste ein Boot eben Plastikkügelchen „verloren“ hatte und man eine Katastrophe befürchtete, mich also persönlich involviert fühlte. Dennoch gab es auch einzelne Längen und wer die „Vorgänger“ nicht kennt, wird mit dem persönlichen Geschehen um Carius vermutlich nicht viel anzufangen wissen. Wer sich auf unterhaltsame Weise über Mikroplastik und die damit einhergehenden Gefahren informieren will, sollte Harlanders „Partikel“ eine Chance geben.
Bereits diese kurze Handlungsskizze macht klar, dass Harlander auch mit „Partikel“ dem bekannten Schnittmuster für Ökothriller folgt: Verschiedene Handlungsstränge an verschiedenen Orten aus verschiedenen Perspektiven, idealistisch veranlagte Profi-Ermittler, eine politische Dimension, ein Unternehmen mit ökonomischem Interesse (hier die Variante „Robin Hood“, aber auch die Mülllobby), eine persönlich involvierte Protagonistin und eine mitleiderregende Figur, für die es um alles geht. Man mag es ungern zugeben, aber oftmals funktioniert es eben, dieses Muster. So auch hier (was bei Harlanders letztem Werk weniger der Fall war), denn die Schilderungen sind sehr plastisch (war nicht als Wortspiel gedacht, allerdings trifft es sehr gut …). Vielleicht funktioniert „Partikel“ für mich deshalb, weil ich vor nicht zu langer Zeit tatsächlich von Bekannten erfuhr, dass bei ihnen an der Küste ein Boot eben Plastikkügelchen „verloren“ hatte und man eine Katastrophe befürchtete, mich also persönlich involviert fühlte. Dennoch gab es auch einzelne Längen und wer die „Vorgänger“ nicht kennt, wird mit dem persönlichen Geschehen um Carius vermutlich nicht viel anzufangen wissen. Wer sich auf unterhaltsame Weise über Mikroplastik und die damit einhergehenden Gefahren informieren will, sollte Harlanders „Partikel“ eine Chance geben.