Begnadete Köchin und Ermittlerin

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gisel Avatar

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Pearl Nolan lebt im malerischen Küstenort Whitstable und führt dort ihr erfolgreiches Fischrestaurant. Ihr Sohn hat in Canterbury zu studieren begonnen, ihre Mutter hilft ihr beim Restaurant und vermietet einige kleine Ferienwohnungen. Pearl hat sich vor kurzem einen Lebenstraum erfüllt und ein kleines Detektivbüro eröffnet, das sie neben dem Restaurant betreibt. Kurz vor dem jährlichen Austernfest wird ein Mann ermordet, es ist ihr Austernlieferant und ein guter Bekannter von ihr. Pearl, die ehemals in der Ausbildung im Polizeidienst gearbeitet hat, schaltet sich in die Ermittlungen ein, so dass sie immer wieder mit Kommissar McGuire zusammenarbeitet. Kurz darauf wird ein zweiter Mann tot aufgefunden. Wer steckt hinter den Morden?
Auf dem Hintergrund des Austernfestes finden die Ermittlungen statt, Pearl muss immer wieder in ihrem Restaurant arbeiten, findet aber noch Zeit, sich um die Familie des verstorbenen Fischers zu bemühen wie auch Ermittlungen einzuziehen und sich mit dem (äußerst attraktiven) Kommissar zu treffen und ihm Informationen zu entlocken. Das erschien mir doch wenig glaubwürdig, vor allem da Pearl einen äußerst entspannten Eindruck hinterlässt. Doch ihre Fähigkeit, auf Kleinigkeiten zu achten und ihre Kenntnis der heimischen Bevölkerung bringen die Ermittlungen entscheidend voran.
Nicht immer konnte ich Pearls Vorgehensweise nachvollziehen, manches empfand ich als eher gefährlich oder unverständlich (wenn sie weiß, dass der Fischer tot ist, warum zieht sie ihn dann aus dem Wasser und verwischt entscheidende Spuren?) Alles in allem aber ist die Figur dieser intuitiven Köchin und Ermittlerin eine sympathische Protagonistin, die es gut versteht, sich mit dem Kommissar zusammenzuraufen, auch wenn er anfangs einer Kooperation entgegensteht.
Vor allem die Atmosphäre dieses Fischerortes ist es jedoch, die dem Buch einen ganz besonderen Reiz gibt, so dass ich es gerne weiter empfehle.