Die Wirtin, die italienische Sängerin und der Kommissar aus London

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takabayashi Avatar

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Pearl Nolan, Wirtin eines kleinen Seafood-Restaurants im südenglischen Küstenort Whitstable, fühlt sich von der Arbeit als Restaurantchefin nicht ganz ausgefüllt, besonders, seit ihr Sohn Charlie zum Studium nach Canterbury gezogen ist. Deshalb versucht sie, sich ein zweites Standbein mit ihrer eigenen Detektei aufzubauen. Die ehemalige Polizistin musste den Beruf aufgeben, als sie in sehr jungen Jahren schwanger geworden war. Jetzt möchte sie endlich in ihrem Traumberuf arbeiten, auch wenn ihre Mutter Dolly - ein Spät Hippie - absolut dagegen ist.

Mittags im Restaurant erreicht sie der Anruf eines potentiellen Klienten, der ungeduldig vor der verschlossenen Tür ihres Büros wartet. Sie eilt dorthin und trifft auf einen übergewichtigen Mann mit nordenglischen Akzent, der sie beauftragen will, die Finanzlage eines Schuldners zu überprüfen, in dessen Austernzucht er investiert hat. Als Pearl erfährt, um wen es sich handelt, lehnt sie den Auftrag ab. Denn der Austernfischer Vinnie ist Ihr Lieferant. Als sie Vinnie telefonisch nicht erreichen kann, beschließt sie, ihn auf seinem Boot aufzusuchen. Leider findet sie dort nur noch seine Leiche...

Und so kommt es, dass Pearl doch zu ermitteln beginnt. Dabei trifft sie auf Chief Inspector Mike McGuire, vor kurzem von London nach Canterbury versetzt. Zuerst misstrauen sich die beiden und arbeiten eher gegeneinander, doch nach einer Weile wird beiden klar, dass eine Zusammenarbeit sie weiterbringen würde.

Weitere Personen der Handlung: Pearls Mutter Dolly, experimentierfreudiger Freigeist mit schrillem Kleidungsgeschmack, die Serviererin Ruby, Pearls Sohn Charlie, dessen italienische Freundin Tizzy, eine bildschöne und ganz reizende Sängerin, die bei Pearl leichte Anwandlungen von Eifersucht auslöst, ein Immobilienhai mit Familie, ein korrupter Beamter und viele andere mehr.

In der Mitte gab es mal einen leichten Hänger für mich, aber dann nimmt der Krimi wieder Spannung und Tempo auf. Die Wendung am Schluss kam sehr überraschend und nicht vorhersehbar. Der Schreibstil ist flott und witzig, aber nicht seicht - wie sollte es auch anders sein bei einer BBC-Drehbuchautorin! Ein solider Cozy-Krimi mit britischer Atmosphäre, leicht skurrilem Personal und einem Touch Kulinarik.