Ein kriminalistischer Roman mit Tendenzen zu kulinarischen und touristischen Empfehlungen

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Pearl Nolan ist Ende dreißig und betreibt mit ihrer Mutter ein Austernrestaurant im englischen Küstenort Whitstable. Aber Pearl, die mal bei der Polizei gearbeitet hat, hat das Gefühl, dabei nicht ausgelastet zu sein und so öffnet sie ein Detektivbüro, wobei sie direkt ihren ersten Kunden abweist, weil die Art des Auftrags ihr nicht gefällt. Am Abend des Tages findet sie eine Leiche. Der Mann war ihr Austernhändler. Einen Tag später findet sie dann auch noch eine zweite Leiche. In beiden Fällen ermittelt Kommissar McGuire sowohl in Richtung eines Unfalls, als auch in Richtung einer Straftat.

Pearl. Nolan, wegen der Leichenfunde anfangs noch eine Verdächtige, hilft dem Kommissar mit Informationen über die Kleinstadt, in der sie lebt und die Bewohner und ihre Eigenarten. Dabei merkt man deutlich, dass die beiden sich immer mehr voneinander angezogen fühlen. Auch wenn die Polizei mehr und mehr von zwei Unfällen ausgeht, denen die beiden Männer zum Opfer gefallen sind, ist sich Pearl doch sicher, dass das nicht so ist und sie ermittelt weiter. Dabei hilft ihr auch ihr Gefühl, das ihr in manchen Situationen einfach sagt, dass etwas nicht stimmt oder dass mehr dahinter steckt, als man auf Anhieb sehen kann.

Da Pearl oft genau aus diesem Gefühl heraus handelt, ist es für den Leser allerdings nicht immer leicht zu erkennen, warum sie etwas macht oder wie sie schließlich den Mörder überführt hat. Das finde ich aber bei einem Krimi schon wichtig, dass man auch erkennen kann, wie der Ermittler arbeitet und warum er welche Schlüsse zieht. Das hat mir in diesem Buch doch etwas gefehlt, auch wenn die Protagonisten schon gut beschrieben und größtenteils sympathisch waren.

Auf der Rückseite des Buches steht, dass es sich um einen Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber handelt und die Beschreibung ist schon ganz gut gewählt, wie ich finde. Trotz den beiden Leichen, die in dem Buch vorkommen, ist es nicht unbedingt ein typischer Krimi. Es ist zugleich auch eine Landschaftsbeschreibung der Küste Englands und ein kulinarischer Roman, in dem sehr viel von Austern die Rede ist. Ich muss sagen, dass ich nach der Leseprobe, die ich lesen durfte, eigentlich mehr erwartet habe. Auch dem Cover sieht man es nicht sofort an, dass es sich bei dem Buch um einen Krimi handelt.