Ungewöhnliche Todesfälle

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Pearl Nolan führt mit der Hilfe ihrer Mutter Dolly in dem englischen Küstenstädtchen Whistable ein Fischrestaurant. Nachdem ihr Sohn zum Studieren ausgezogen ist, betreibt sie seit kurzem außerdem noch ein Detektivbüro. Doch den Auftrag, den Mr. Stroud ihr erteilten möchte, lehnt sie ab: er hat dem Fischer Vincent Rowe Geld geliehen und möchte Informationen, weil dieser die Schulden nicht zurückzahlt. Pearl kennt Vinnie persönlich und will mit ihm auf seinem Boot sprechen. Dort entdeckt sie aber seine Leiche im Wasser und gerät zunächst selbst in Verdacht. Der attraktive Detective Chief Inspector Mike McGuire aus Canterbury übernimmt die Ermittlungen; doch auch Pearl stellt Nachforschungen an. Während des Oyster Festivals entdeckt sie eine weitere Leiche…

Mir hat das Buch, das sich schnell und leicht lesen lässt, insgesamt gut gefallen. Es handelt sich - wie angekündigt - um einen „Wohlfühlkrimi für alle England-Liebhaber“. Die Autorin beschreibt den Ort und die Umgebung so genau, so dass man sich alles gut vorstellen kann und ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommt. Pearl Nolan ist eine sympathische Frau, die der richtigen Lösung dank ihrer Beziehungen und Überlegungen auf die Spur kommt. Trotzdem ist bei mir eine gewisse Distanz zu ihr geblieben, und ich konnte mich nicht so gut in sie hineinversetzen, wie es mir bei anderen Hauptfiguren manchmal gelingt.

Es wird schnell Spannung aufgebaut, die sich bis zum Schluss hält. Allerdings muss ich sagen, dass ich von dem Buch nicht so gepackt war wie von anderen Krimis. Das liegt vielleicht daran, dass nicht immer der eigentliche Fall im Vordergrund steht, sondern es auch viel um Pearls Privatleben, das Oyster Festival, das Kochen… geht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Es hat mich beim Lesen nicht gestört, sondern passt zu dem Buch. Wer einen packenden Krimi erwartet, wird aber vielleicht enttäuscht. Das Buch ist vor allem aus Peals und McGuires Sicht erzählt, was für Abwechslung sorgt.

Das Cover ist farbenfroh und fällt ins Auge. Auf den ersten Blick hätte ich nicht vermutet, dass es sich um einen Krimi handelt – was aber vielleicht beabsichtigt ist, da es ja kein typischer Krimi ist und entsprechende Leser vielleicht enttäuscht wären. Es gibt einen direkten Bezug zum Inhalt. Der Titel, der vom englischen Original abweicht, passt gut. Der Text auf der Rückseite und der Klappentext machen neugierig, verraten aber nicht zu viel.

Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen kurzweiligen Kriminalroman handelt, der gute Sommerunterhaltung bietet. Ich habe gesehen, dass im Englischen bereits weitere Bände mit Pearl Wassmer erschienen sind, und ich hoffe, dass sie auch ins Deutsche übersetzt werden.