Bruder Bruno Bär

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
eckenmann Avatar

Von

Dieser kanadische Roman aus dem Jahre 2024 (Übersetzung von Peter Torberg) hat 366 Textseiten mit 41 Kapiteln von einem jeweils einseitigen ZUERST (1918) und einem zweiseitigen abschließenden ZULETZT umrandet.
Das Buchcovermotiv zeigt einen laufenden Schwarzbären und ist nach einem Gemälde von Bob Coonts gestaltet. Es wirkt auf dem weißen Hintergrund des Diogenes-Einbandes und trägt frühlingshaft frohe Farben.

Der Wald ("oben auf den Greenlaw Mountain" ) ist die Wohnstätte der Heldin Pearly - sie wächst mit ihren Eltern und ihrer Schwester und von Baby an mit ihrem "Bären-Bruder" Bruno auf.
Pearly und Bruno werden gemeinsam zu Beginn an genährt und aufgezogen.
Holzfäller bestimmen über weite Strecken den Takt des Lebens und Arbeitens der Mutter (einer Heilerin) und des Vater (einem Koch) - inmitten der Gemeinschaft der Holzfäller. Die Hauptzeit der Handlung vollzieht sich 1934.

Tammy Armstrong zeigt den Wald, Wind und Wetter Kanadas auf sehr lebendige und leibhaftige Weise. Ich fühle mich weit weg dort hineinversetzt, rieche, schmecke und fühle mit, lausche den Regungen der tierischen und pflanzlichen Natur. Die Menschen drum herum leben mit Magie und Mystik des Waldes, erzählen sich Geschichten und durchleben schwierige aufreibende Geschehnisse.

Pearly ist dabei weitaus mehr als nur eine Bärenflüstererin, sie ist besorgte und umsorgte Schwester ihres Bären-Gefährten Bruno, umhegt ihn und kämpft um ihn mit Haut und Haar. Sie folgt ihm, holt ihn wieder ein und hilft, ihn von Tierfängern zu befreien.

Die naturbeschreibenden Passagen des Romans vor allem haben mich beim Lesen in eine ganz andere Welt und Zeit versetzt und mich dabei sehr unterhalten und zum Staunen gebracht. Dabei ist die Sprache sehr poetisch und phasenweise wundervoll, die jeweiligen Kapitelüberschriften überaus treffend gefasst.