Informativ und inspirierend

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peppermintpatty Avatar

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Peggy Guggenheim hat in Venedig ein einzigartiges Museum für moderne Kunst hinterlassen. Wie es dazu kam kann man in diesem Buch lesen. Dieses Museum ist ihr Lebenswerk.

Sie war ein amerikanische Tochter aus gutem Hause, reich, jüdisch und literaturinteressiert. In den 1920er Jahren war sie jung und ging auf in der Pariser Boheme. Sie lernte Künstler kennen, die damals noch niemand kannte, die heute weltberühmt sind. Und sie fing an, Bilder zu kaufen, um diese Künstler zu unterstützen.

In den 1940ern galten diese Bilder bei Nazis als entartete Kunst. Peggy schaffte es, ihre ganze Sammlung nach Amerika zu retten, eröffnete eine Galerie in New York und wurde zur Anlaufstelle für Surrealisten oder Expressionisten aus aller Welt.

Mit diesem Buch bekommt man das Leben dieser besonderen Frau wundervoll präsentiert. Es besticht durch eine dezente, edle Aufmachung, wirkt wertvoll, und liebevoll zusammengestellt. Viele tolle Fotos ergänzen perfekt den Text.

Das Buch konzentriert sich auf Peggys Werk und lässt ihre Persönlichkeit und ihr Privatleben dabei ein wenig außen vor, das finde ich etwas schade. Eigentlich lese ich genau deshalb eine Biografie. Auch bekommt man zwischendurch immer wieder lange Listen der Berühmtheiten, die Peggys Weg gekreuzt haben, das ist aufschlussreich aber auch ermüdend.

Viel gelernt habe ich trotzdem. Es war ein toller Ausflug in eine exotische Kunstwelt voller Visionäre und Exzentriker, in der Frauen eigentlich keine Rolle spielten und in der sich Peggy Guggenheim trotzdem behauptet hat. Ich bin jetzt sehr inspiriert und möchte nach Venedig fahren.